Panorama

Thanksgiving-Effekt spürbar Corona-Lage in den USA wird dramatischer

Mehr als 100.000 Corona-Infizierte befinden sich derzeit in US-Kliniken.

Mehr als 100.000 Corona-Infizierte befinden sich derzeit in US-Kliniken.

(Foto: REUTERS)

In absoluten Zahlen gemessen, befinden sich die USA schon seit Monaten an der Spitze: In keinem Land der Welt sind so viele Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Und es kommen täglich neue dazu. Ein Feiertag könnte nun alles noch schlimmer machen.

In den USA hat die Zahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Neuinfektionen einmal mehr einen Höchststand erreicht. Am Donnerstag gab es 216.548 neue bestätigte Fälle, wie aus Daten der "New York Times" hervorging. In der vergangenen Woche wurden damit durchschnittlich 180.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Das ist ein Anstieg um acht Prozent im Vergleich zu den Werten zwei Wochen zuvor. Auch bei der Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Toten bleibt das Niveau sehr hoch. Am Donnerstag wurden 2879 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion verzeichnet.

Nach dem Feiertag Thanksgiving in der vergangenen Woche hatten Experten mit einer landesweiten Zunahme der Ansteckungen gerechnet. Die Gesundheitsbehörde CDC hatte im Vorfeld von Familienbesuchen und Reisen dringend abgeraten. Viele Menschen hielten sich jedoch nicht daran. Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Kalifornien sollen härtere Maßnahmen beim Kampf gegen die Pandemie helfen. So werden unter anderem in Regionen mit einer drohenden Überfüllung der Intensivstationen Ausgangsbeschränkungen und andere Auflagen verschärft.

Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern der "New York Times" zufolge mehr als 14,2 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 276.300 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt. Die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern liegt nunmehr aktuell bei über 100.000.

Nach Angaben der US-Zeitung verzeichnet die überwiegende Mehrheit der Bundesstaaten hohe Infektionszahlen, die sich auf diesem Niveau halten. Lediglich in einem Dutzend Staaten sind die Zahlen rückläufig. Als besonders sicher können dahingehend derzeit nur Maine, Hawaii und die Nördlichen Marianen, ein Außengebiet der Vereinigten Staaten, bezeichnet werden, wo es dauerhaft verhältnismäßig wenige neue Fälle gibt.

Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat den Kampf gegen die Corona-Pandemie zu seiner dringlichsten Aufgabe erklärt. Der Demokrat wird am 20. Januar das Präsidentenamt antreten. Auf CNN kündigte er nun an, er werde die Bevölkerung nach seiner Vereidigung aufrufen, in den folgenden 100 Tagen eine Schutzmaske zu tragen. "Nicht für immer. 100 Tage." Dadurch, und mit Impfstoffen, könnten die Infektionszahlen "deutlich" gesenkt werden. Den renommierten Corona-Experten Anthony Fauci will Biden unterdessen zu seinem obersten medizinischen Berater machen.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP

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