Honecker-Orden versteigert DDR-Devotionalien bringen Tausende Euro
12.12.2020, 22:25 Uhr
Das Auktionshaus Thies auktionierte die Objekte coronabedingt per Online- und Telefon-Versteigerung.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der ehemalige DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker verstarb 1994 in Chile. Fast 30 Jahre nach seinem Tod sind nun bei einer Auktion etwa 20 Objekte des Politikers für mehr als 100.000 Euro unter den Hammer gekommen - darunter eine Ordenskette und ein sehr kleines Segelschiff.
Bei einer Versteigerung von Devotionalien des früheren DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker hat das Auktionshaus Thies 120.000 Euro erzielt. Die höchste Summe entfiel mit 14.000 auf eine Ordenskette der Weißen Rose von Finnland für Staatsoberhäupter, wie Auktionator Andreas Thies in Kirchheim unter Teck nahe Stuttgart mitteilte. Für 8500 Euro ging das Modell eines Segelschiffes weg, das der Emir von Kuwait Honecker geschenkt hatte.
Etwa 20 Objekte - darunter viele Orden und eine Autofahne - kamen coronabedingt in einer Online- und Telefon-Versteigerung unter den Hammer. Thies zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. "Das ist mehr, als ich erwartet habe."
Der gebürtige Saarländer Erich Honecker war 1994 in Chile gestorben. Kurz vor seinem Tod hatte er die Erinnerungsstücke einem nicht aus Deutschland stammenden Mann verkauft. Dieser auch nicht mehr ganz junge Kunde habe ihm die historische Sammlung in Kommission gegeben, da in seiner Familie sich niemand dafür erwärmen könne, sagte Thies.
Er betonte, nach einem aus seiner Sicht erfolgreichen Rechtsstreit mit dem Bund bestünden keinerlei Ansprüche Dritter an den Objekten. Das gelte auch für etwa 80 weitere, die er im Frühjahr 2021 versteigern wolle. Darunter seien kostbarere Objekte. Für diese und die bereits versteigerten Gegenstände habe ein Interessent zuvor über eine Million Euro geboten. Durch den Zwist mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sei dieser jedoch abgesprungen. Deshalb behalte er sich - abhängig vom Erlös des weiteren Sammlungsteils - eine Schadenersatzklage vor, sagte Thies. Die Bundesanstalt hatte argumentiert, bei den Gegenständen handele es sich womöglich um ehemals volkseigenes Vermögen.
Quelle: ntv.de, jru/dpa