Panorama

Versorgung nicht mehr gesichert Dahmen fordert Hilfe für überlastete Kliniken

Die Zahl von Covid-Patienten in Krankenhäusern nimmt wieder zu.

Die Zahl von Covid-Patienten in Krankenhäusern nimmt wieder zu.

(Foto: picture alliance/dpa)

Hohe Energiepreise und eine deutlich anwachsende Corona-Pandemie setzen deutschen Kliniken zu. Grünen-Gesundheitsexperte Dahmen sieht die Versorgung in Gefahr und fordert Unterstützung. Aufgaben, die Hausärzte übernehmen könnten, sollten nicht im Krankenhaus behandelt werden.

Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen warnt angesichts zunehmender Personal- und Liquiditätsprobleme von Kliniken vor Lücken in der Patientenversorgung und fordert rasche Entlastungen. "Die Einschränkung der Versorgungskapazitäten unserer Krankenhäuser ist ausgesprochen besorgniserregend", sagte der Bundestagsabgeordnete dem "Spiegel". "Vielerorts sind insbesondere die Notaufnahmen und der Rettungsdienst völlig überlastet. Sie können ihre Patienten im Notfall nur noch schwer einer geeigneten Klinik zuweisen oder auf weiterversorgende Stationen verlegen", so Dahmen.

Die neuerliche Zunahme von Covid-Patienten treffe auf einen ohnehin dramatischen Personalmangel - "einerseits weil das Personal wieder vielfach selbst wegen Krankheit ausfällt, andererseits weil die Menschen im Gesundheitswesen im dritten Jahr der Pandemie einfach nicht mehr können", so der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion.

Dahmen beklagt sinkende Qualität

Dahmen, selbst Arzt, rief Bund und Länder im "Spiegel" zum Handeln auf. "Wir müssen die wirtschaftliche Lage der Klinken umgehend stabilisieren", sagte er. Zudem müssten sich Krankenhäuser auf Kernaufgaben fokussieren: "Sämtliche Behandlungen, die sinnvollerweise auch außerhalb eines Krankenhauses beispielsweise in einer Arztpraxis oder einem medizinischen Versorgungszentrum erbracht werden können, müssen jetzt auch dorthin verlagert werden", mahnte Dahmen. Er forderte überdies eine Bündelung ärztlicher Kapazitäten. So würden immer weniger Fachkräfte im Gesundheitswesen auf eine gleichbleibende "viel zu große Anzahl" von Krankenhausstandorten verteilt werden: "Darunter leiden bereits seit Jahren die Qualität und Quantität unserer Versorgung und mit ihr die Patienten und das Personal", kritisierte Dahmen.

Er pochte auf schnelle Reformen im Krankenhauswesen: "Es wäre töricht, wenn wir nicht kurzfristig anfangen, unsere Krankenhauslandschaft grundlegend neu aufzustellen - entlang des notwendigen Versorgungsbedarfs, der erforderlichen Qualität und den offensichtlich knappen zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen." Er gehe davon aus, so Dahmen, dass sich Bund und Länder in Kürze über weitreichende Vorschläge zu einer umfassenden Krankenhaus- und Notfallreform verständigten.

Quelle: ntv.de, als

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