Panorama

Temperaturen bis 36 GradDas Sommerhoch ist in den Startlöchern

03.08.2020, 18:45 Uhr
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Auch einige Nächte werden tropisch. (Foto: dpa)

Es ist bislang ein "Schaukelsommer". Vor allem der Norden musste sich in Verzicht üben. Das ändert sich nun mit dem ersten richtigen Sommerhoch mit Temperaturen jenseits der 30 Grad. Ob es neue Rekorde geben wird und welche Wassertemperaturen zu erwarten sind, erklärt ntv-Meteorologe Alexander.

Der Süden hatte in Sachen Sommer die Nase dieses Jahr bisher immer ganz weit vorn, während der Norden zum Teil sogar ganz darauf verzichten musste. Hitzetage jenseits der 30 Grad gab es bei den Nordlichtern verbreitet noch gar nicht. Und auch bei den Sommertagen mit über 25 Grad sind die Küstenregionen weit unten im einstelligen Bereich. Auf Kap Arkona brachte der Sommer bislang sogar noch gar keinen offiziellen Sommertag mit 25 Grad oder mehr hin. Doch das wird sich nun ändern. Denn es kommt das erste richtige Sommerhoch mit hochsommerlichen Aussichten bis rauf in den Norden.

Ab wann kommt der Sommer 2020 auf Touren?

Spätestens ab der Wochenmitte geht es in sommerliche bis hochsommerliche Bereiche. Zuvor bekommt der Süden aber nochmals reichlich Regen. In Richtung Alpen sind insgesamt nochmals Regensummen von bis zu 100 Liter pro Quadratmeter drin. Doch dann macht sich das erste richtige Sommerhoch des Jahres 2020 für uns stark.

Wie wird das Sommerhoch heißen?

Das ist im Vorfeld nicht immer ganz eindeutig zu sagen, da die Namensvergabe von den Meteorologen der Freien Universität Berlin geregelt wird. Vorerst heißt der Ableger des Azorenhochs, der sich zu uns verlagert, aber "Detlef".

Wie heiß wird es?

Zum kommenden Wochenende erreichen die Spitzenwerte im Westen und Südwesten - also am Rhein und seinen Nebenflüssen - um die 35 bis 36 Grad. Vielleicht sogar etwas darüber.

Gibt es damit auch den heißesten Tag des Jahres?

An vielen Orten wird es definitiv die höchsten Temperaturen des Jahres geben. Das gilt vor allem auch bis rauf in den Norden. Für die deutschlandweit höchste Temperatur des Jahres wird es aber nach aktuellem Stand nicht reichen. Denn in der letzten Woche brachten es die höchsten Temperaturen im Südwesten auf bis zu 38,5 Grad.

Mit wie viel Sommer kann der Norden rechnen?

Abseits der frischeren Küsten im Seewind wird es im Norden oft für Tageshöchstwerte von 27 bis 32 Grad reichen. Am heißesten wird es nach dem derzeitigen Stand der Computermodelle am Samstag. Grundsätzlich muss aber für den Norden auch gesagt werden: Sobald der Wind über die Nord- und die Ostsee heranweht, zeigen sich die Temperaturen wesentlich gedämpfter. Hier ist aufgrund der kühleren Wassertemperaturen bei Höchstwerten von 22 bis 26 Grad Schluss. Dennoch ist das in der Sonne super angenehm. Zumal ja auch noch viele Urlauber an den Küsten unterwegs sind.

Beim Sprung ins kühle Nass: Welche Wassertemperaturen erwarten uns?

In Nord- und Ostsee liegen die Wassertemperaturen derzeit oft bei 18 bis 20 Grad. Wärmer sind die Badeseen mit 20 bis knapp 25 Grad. Gemessen wird das in einem Meter Wassertiefe, sodass es in flacheren Ufer- und Küstenbereichen durchaus wärmer sein kann.

Muss man sich denn beim Bad in der Sonne noch eincremen?

Auf jeden Fall. Die Sonne hat noch richtig Dampf und das bedeutet, dass wir uns auf eine hohe bis sehr hohe UV-Belastung einstellen müssen. Häufig mit einem UV-Index von 6 oder 7, auf den Bergen auch durchaus mehr.

Müssen wir auch mit tropischen Nächten rechnen?

Tropisch sind Nächte immer dann, wenn es nachts nicht kühler als 20 Grad wird. Darunter leiden dann viele von uns, weil sie nicht richtig schlafen können. Besonders in den Ballungsräumen bleibt es ab der Nacht zum Samstag gerne mal tropisch mit Tiefstwerten um die 20 oder 22 Grad. Grundsätzlich wird die Schwüle, die maßgeblich für Tropennächte und unser allgemeines Wohlbefinden in solchen Hitzewellen verantwortlich ist, nicht so rasant ansteigen wie bei den letzten sommerlichen Phasen.

Kommen mit den Tropennächten am Wochenende auch Gewitter?

Die Schwüle legt nur langsam zu, sodass es am Sonntag und Montag nur mal einzelne Hitzegewitter im Westen und Südwesten geben könnte. Für die meisten bleibt es aber überwiegend schön mit 11 bis knapp 14 Sonnenstunden.

Steigt damit auch die Waldbrandgefahr?

Das wird leider erneut so sein. Nach einer vorübergehenden Entspannung dürfte es am Wochenende leider wieder drastisch rauf gehen mit der Waldbrandgefahr. Und auch die Trockenheit wird uns beschäftigen. Das ist die Kehrseite des Hochdruckwetters.

Wann haben wir den Höhepunkt der Hitze und der Trockenheit erreicht?

Das ist momentan schwer abzusehen. Bis nächste Woche Mittwoch oder Donnerstag sieht es erst einmal nach Hochsommer aus. Vielerorts mit Temperaturen zwischen 28 und 34 Grad und frischeren Küstenabschnitten bei um die 25 Grad. Anschließend ist ein Wetterwechsel nicht auszuschließen. Das sehen auch die Langfristprognosen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA so. Demnach wäre der August 2020 nämlich im Norden am Ende durchschnittlich temperiert. Der Süden wäre den aktuellen Berechnungen nach bis etwa ein Grad zu warm.

Wie sehen es die Langfristvorhersagen mit der Dürre?

Hier zeigt sich ein insgesamt ausgeglichenes Bild für den August. Insofern scheinen die Großrechner der Amerikaner eher auf eine durchwachsene zweite August-Hälfte zu setzen.

Quelle: ntv.de

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