Panorama

"Sabbernd und furzend"Der "hässlichste Hund" heißt Martha

24.06.2017, 18:50 Uhr
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"Ein 125-Pfund-Hund mit 300 Pfund Haut", urteilt die Jury über Martha. (Foto: AP)

Als "125 Pfund sabberndes, schnarchendes, furzendes, lautes und albernes Mädchen" bezeichnen die Besitzer Martha. Das bringt der Hündin einen nicht ganz ernst gemeinten Titel ein: "hässlichster Hund der Welt". Dabei rettet das Tier Leben.

Es ist ungerecht. Sie hat einen liebenswürdigen Charakter, hilft anderen und hat selbst durch mehrere Operationen schwere Krankheiten überwunden. Trotzdem hat Martha nun einen fragwürdigen Titel verpasst bekommen. Am Freitagabend wurde das drei Jahre alte Tier in Kalifornien zum "Hässlichsten Hund der Welt" bestimmt.

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Martha gehört einer Hundestaffel in Kalifornien an. (Foto: AP)

Wer das offizielle Siegerfoto anschaut, versteht warum: Beeindruckend schlaff hängen da die langen Hautlappen mit dunkelgrauem Fell nach unten. Die Augen sind blutunterlaufen der Kamera zugewandt, die Pupillen nicht zu erkennen.

"Ein 125-Pfund-Hund mit 300 Pfund Haut", erklärt Chefjuror Brian Sobel den besonderen Reiz des Tieres. Martha ist ein Mastino Napoletano - eine italienische Hunderasse, bekannt durch "Fang", den Hund von Wildhüter Hagrid in den Harry-Potter-Filmen.

Der Wettbewerb in Petaluma, 50 Kilometer nördlich von San Francisco, ehrt Tiere mit besonderem Charakter und "Imperfektionen", heißt es auf der Webseite. Hunde eben, bei denen das Innere hübscher ist als das Äußere. Und tatsächlich stimmt es bei der Siegerin in Sachen Moral: Martha ist eine Rettungshündin und Teil einer Hundestaffel im kalifornischen Sebastopol. Dorthin gehen nun 1500 Dollar (1340 Euro) Preisgeld und eine 1,60 Meter hohe Trophäe.

Chronische Schmerzen und fast blind

"Sie kam mit chronischen Schmerzen zu uns und war wegen einer lange vernachlässigten Augenkrankheit beinahe blind", schreiben die Besitzer auf der Wettbewerbs-Profilseite Marthas im Internet. Nach mehreren Operationen sei sie nun schmerzfrei und habe einen Großteil ihrer Sehkraft wiedergewonnen.

"Seitdem es ihr besser geht, ist sie zu einem erfrischend lustigen und einfühlsamen Mädchen geworden - 125 Pfund sabberndes, schnarchendes, furzendes, lautes und albernes Mädchen", heißt es weiter. "Sie kommandiert andere Tiere herum und stellt sabbernd sicher, dass alle Besucher angemessen vollgeschleimt werden."

14 Tiere hatten an der diesjährigen Auflage des seit den 70er Jahren laufenden Spaßwettbewerbs teilgenommen. Martha folgt auf so illustre Sieger wie den blinden Chihuahua "Sweepee Rambo" aus dem vergangenen Jahr und "Quasi Modo", einen Pitbull-Schäferhund-Mix mit Buckel, siegreich im Jahr 2015.

Quelle: Christian Fahrenbach, dpa

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