Tod in der NordseeDeutsche sprang freiwillig über Bord

Auf einer Kreuzfahrt kommt eine Deutsche ums Leben. Sie kann nach dem Sprung aus der Nordsee geborgen werden, allerdings nur noch tot. Nun ist klar, wie es zu dem Vorfall kam.
Wenige Stunden nach dem tragischen Tod einer Kreuzfahrtpassagierin auf der Nordsee haben die Behörden Details zu dem Vorfall bekanntgegeben. Am Freitag war auf der "MSC Meraviglia" eine Frau über Bord gegangen und gestorben. Inzwischen kam das Schiff an seinem Ziel, dem Kieler Hafen, an. "Wir sind zutiefst betroffen von diesem Vorfall und sprechen der Familie und den Betroffenen unser aufrichtiges Beileid aus", teilte die Kreuzfahrtreederei MSC Cruises mit.
Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der Reederei am Freitagmittag gegen 12.45 Uhr im Skagerrak zwischen Norwegen und Dänemark. Die Passagierin sei freiwillig über Bord gesprungen, teilte die Reederei nach ihren Erkenntnissen mit. "Die Sicherheitssysteme unseres Schiffes sowie das Schiffskommando reagierten sofort, effektiv und angemessen." Innerhalb weniger Minuten habe das Schiff seine Route geändert und sei zu der Stelle zurückgefahren, wo sich der Vorfall ereignete.
Die norwegische Rettungszentrale in Stavanger unterstützte die Schiffsführung. Das dortige Joint Rescue Coordination Centre (JRCC) setzte einen mit Wärmebildkameras ausgestatteten Hubschrauber ein. Auch die dänische Küstenwache half demnach mit einem Hubschrauber bei der Suche. Außerdem waren ein Fischerboot sowie ein Segelboot an der Suchaktion beteiligt. Trotz der schnellen Rettungsaktion habe die Frau tödliche Verletzungen erlitten, teilte die Reederei mit. Sie war ins Krankenhaus im dänischen Aalborg geflogen worden. Ihre Identität sei geklärt, allerdings solle sie am Montag zweifelsfrei von ihrer Familie identifiziert werden, so ein Polizeibeamter in Aalborg.
Das Schiff sei pünktlich in Kiel angekommen und werde derzeit abgefertigt, teilte der Wachdienst des Hafens am Vormittag auf Anfrage mit. Die Meraviglia war am Morgen eingetroffen und soll bis 19.00 Uhr am Ostufer festmachen.
Der Fall ruft Erinnerungen an den vermissten Ex-TV-Star Daniel Küblböck wach, der im September 2018 während einer Kreuzfahrt von Hamburg nach New York bei Neufundland über Bord eines Schiffes gegangen war. Auch damals gab es Grund zur Annahme, dass der 33 Jahre alte Sänger über Bord gesprungen ist.