Auslöser für Hafen-ExplosionDeutschland erwartet Giftstoffe aus Beirut

Im vergangenen Sommer lösen Chemikalien im Beiruter Hafen eine schwere Explosion aus. Die hochgiftigen Abfälle werden zur fachgerechten Entsorgung nach Deutschland verschifft und für heute erwartet. Die Grünen äußern Sicherheitsbedenken.
Ein Containerschiff voll giftiger Chemikalien aus dem Libanon soll am Vormittag in Wilhelmshaven ankommen. Deutsche Experten hatten die Chemikalien in den vergangenen Wochen im Hafen von Beirut geborgen, wo es im August 2020 zu einer verheerenden Explosion gekommen war. Nach der Ankunft in Deutschland sollen die Stoffe zunächst in Wiefels in Friesland zwischengelagert und dann in Bremen, Hamburg, Brunsbüttel und Kassel entsorgt oder wiederaufbereitet werden.
Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums handelt es sich bei der Ladung unter anderem um Lack- und Farbschlämme, Säuren, Spraydosen und Sperrmüll. Bei der Explosion am 4. August 2020 waren mehr als 190 Menschen getötet und mehr als 6000 verletzt worden. Große Teile des Hafens sowie der umliegenden Wohngebiete wurden zerstört. Im Auftrag eines Bremer Transportunternehmens untersuchten Spezialisten vor Ort die Abfälle und bestimmten für jede Abfallart eine erforderliche Verpackung für den Container-Transport.
Die Grünen in Niedersachsen finden es zwar gut, dass das Land bei der Abfallentsorgung hilft, sie pochen aber auf ein lückenloses Entsorgungskonzept. Es müsse auch die Sicherheit zu erwartender Gefahrguttransporte auf den Straßen gewährleistet sein. Die Kosten für den Transport sollen laut dem Umweltministerium von der Europäischen Kommission und dem Land Libanon getragen werden - über die Höhe ist nichts bekannt.