Panorama

Spahn stolz über Endspurt Deutschland holt USA bei Erstimpfungen ein

Wer zuletzt lacht: Gesundheitsminister Spahn freut sich über deutsche Impfrekorde.

Wer zuletzt lacht: Gesundheitsminister Spahn freut sich über deutsche Impfrekorde.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der holprige Start der Impfkampagne nagt am Selbstbewusstsein der Nation. Nun teilt Gesundheitsminister Spahn mit, dass Deutschland bei den Erstimpfungen die USA überflügelt hat. Ob das Impftempo hierzulande beibehalten werden kann, hängt aber davon ab, wie gut die Mobilisierung neuer Gruppen gelingt.

Deutschland hat die USA bei den Corona-Erstimpfungen eingeholt. "Die USA sind schnell gestartet, heute liegt Deutschland bei Erstimpfungen erstmals gleichauf", schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei Twitter. 45,3 Millionen der rund 83 Millionen Bürger oder 54,5 Prozent seien mindestens einmal geimpft. Die Webseite der US-Gesundheitsbehörde CDC zeigte eine Quote von 54,2 Prozent Erstimpfungen an. Allerdings lagen dort zunächst noch die Daten vom Vortag vor. Im aktualisierten ntv-Ranking haben die USA wieder knapp die Nase vorn.

Beim Blick auf die vollständigen Impfungen liegt Deutschland noch deutlich hinter den Vereinigten Staaten: Spahn zufolge haben inzwischen 30,3 Millionen Menschen in Deutschland (36,5 Prozent) den vollen Impfschutz. In den USA sind es laut CDC mehr als 46 Prozent der rund 330 Millionen Einwohner.

Das Interesse an den Impfungen in Deutschland sei nach wie vor ungebrochen, sagte ein Sprecher der Bundesregierung. Im Tagesschnitt gebe es aktuell 800.000 Impfungen. Spahn rief angesichts der Delta-Variante dazu auf, das Impfangebot wahrzunehmen. Das Bundesgesundheitsministerium starte im Juli eine neue Phase der Impfkampagne, um Bevölkerungsgruppen stärker anzusprechen, von denen sich noch nicht so viele Menschen haben impfen lassen. Dazu werde eine neue Kampagne geplant, teilte ein Sprecher mit.

Impfzentren berichten von vielen Absagen

Ob das Impftempo auch in den nächsten Wochen gehalten werden kann, hängt allerdings davon ab, ob sich Berichte über massenhafte Terminabsagen in den Impfzentren bestätigen. Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland stellen viele Impfzentren sinkende Nachfrage und eine wachsende Zahl an Terminabsagen oder -verschiebungen fest. So seien in den Impfzentren Berlins in den vergangenen Wochen bis zu 20 Prozent der Termine abgesagt oder verschoben worden, teilte der Senat auf Anfrage des RND mit. Weitere zwei Prozent der Impflinge erschienen demnach nicht zu ihren Impfungen, ohne vorher abzusagen.

Auch das Deutsche Rote Kreuz habe nach einer Stichprobe in sächsischen Impfzentren hohe Zahlen an Terminabsagen festgestellt, ebenso die Landesgesundheitsministerien von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Eine Umfrage von ntv hatte zuvor ein ähnliches Bild ergeben. Gesundheitsminister Spahn und das Robert-Koch-Institut beschwichtigten die Sorgen noch am Dienstag. Laut RKI gibt es keinen Trend, dass Menschen vermehrt ihre Zweitimpfung schwänzen.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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