Panorama

Termine für alle wohl im Juli RKI dementiert Impfmüdigkeit

Werden die Deutschen nachlässig bei der Zweitimpfung? Das Robert-Koch-Institut sieht dafür keine Anzeichen.

Werden die Deutschen nachlässig bei der Zweitimpfung? Das Robert-Koch-Institut sieht dafür keine Anzeichen.

(Foto: imago images/Future Image)

Aus einigen Bundesländern kommen beunruhigende Berichte über massenhaft abgesagte Impftermine. Das Robert-Koch-Institut wiegelt ab: Ein Trend zur Impfschwänzerei sei nicht erkennbar. Einer Umfrage zufolge wollen 99 Prozent der Erstgeimpften auch beim Folgetermin erscheinen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht in Deutschland keinen Trend zu einem Verzicht auf die Zweitimpfung gegen das Coronavirus. In einer vom RKI gerade veröffentlichten Umfrage gaben 98,7 Prozent der bisher einmal geimpften Befragten an, sich "auf jeden Fall" oder "eher" ein zweites Mal impfen lassen zu wollen. "Es ist also keine Tendenz erkennbar, dass das empfohlene Impfschema nicht vervollständigt wird", erklärte das RKI. Seit diesem Januar erfragt das RKI regelmäßig die Impfbereitschaft und -akzeptanz in der Bevölkerung und erstellt ein Monitoring zu den Impfquoten. Zwischen dem 17. Mai und dem 9. Juni wurden 3004 Erwachsene zur Covid-19-Impfung befragt. Es war die fünfte derartige Erhebung.

Von den Befragten waren rund 62,2 Prozent mindestens einmal und 27,4 Prozent vollständig geimpft. Laut RKI liegt die allgemeine Impfbereitschaft "auf einem hohen Niveau". Unter allen ungeimpften Befragten gaben demnach mit 67 Prozent zwei Drittel an, sich impfen lassen zu wollen. Unter Berücksichtigung der bereits einmal Geimpften ergebe sich damit ein Anteil von etwa 88 Prozent impfbereiter beziehungsweise bereits geimpfter Menschen.

Beim medizinischen Personal sowie Lehrern und Erziehern sind jeweils etwa 84 Prozent mindestens einmal geimpft. Knapp 64 Prozent des medizinischen Personals ist vollständig geimpft, bei Lehrern und Erziehern sind dies 37,2 Prozent. Menschen in der Altersgruppe von 18 bis 59 Jahren mit Vorerkrankungen erhielten zudem häufiger mindestens eine Impfung (69,2 Prozent) als jene ohne Vorerkrankungen (44 Prozent).

Auch Spahn sieht keine flächendeckenden Absagen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte bereits am Freitag Medienberichte zurückgewiesen, wonach die Zahl der abgesagten Zweitimpfungen flächendeckend zunehme. Vielmehr gebe es den Effekt, dass Personen den zweiten Terminen verfallen ließen, weil sie bereits vom Haus- oder Betriebsarzt geimpft seien, sagte Spahn.

Erfreulich sieht es derweil für das allgemeine Impfangebot aus: Die Bundesregierung rechnet damit, dass sie ihr Impfversprechen sogar früher einlösen kann als geplant. Die Zusage, jedem bis zum Ende des Sommers im September ein Impfangebot machen zu können, werde bereits in der ersten Hälfte des Sommers, wahrscheinlich schon im Juli erfüllt, heißt es aus Regierungskreisen. Noch im Juli werde man 17 bis 18 Millionen Erstimpfungen mit einem mRNA-Impfstoff anbieten können. Die Nachfrage sei wahrscheinlich mehr als gedeckt, hieß es weiter.

Quelle: ntv.de, mau/AFP/rts

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