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Alternative zum gelben Impfbuch Digitaler Corona-Impfpass ab Donnerstag verfügbar

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird weitere Details zum digitalen Impfzertifikat am Donnerstag in einer Pressekonferenz erläutern.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird weitere Details zum digitalen Impfzertifikat am Donnerstag in einer Pressekonferenz erläutern.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild-Pool)

Vollständig geimpfte Menschen sollen bereits in Kürze ihre Immunisierung mit einem digitalen Impfzertifikat über ihr Smartphone nachweisen können. Dafür können sie neben dem sogenannten CovPass nach einem Update auch die Corona-Warn-App nutzen.

Die Ausgabe der digitalen Impfnachweise in Deutschland soll bereits am Donnerstag beginnen. Das sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. "Der digitale Impfpass wird jetzt Schritt für Schritt ausgerollt und in den Apps verfügbar sein", fügte er hinzu. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn werde die Details zur Anwendung namens "CovPass" am morgigen Donnerstag erläutern.

Der geplante digitale Impfnachweis in Deutschland kann künftig auch in der offiziellen Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts angezeigt werden. Die Macher der Tracing-App veröffentlichten in der vergangenen Nacht die aktuelle Version 2.3.2 in den App-Stores von Apple und Google. Es kann jedoch einige Stunden dauern, bis das Update für alle Anwenderinnen und Anwender sichtbar ist.

Der digitale Impfpass soll es vollständig geimpften Menschen erlauben, ihre Immunität per Handy nachzuweisen, ohne immer ihr gelbes Impfbuch mit sich führen zu müssen. Dies kann etwa bei Restaurantbesuchen oder bei Kulturveranstaltungen nützlich sein, falls dort ein Impfnachweis verlangt wird.

Für den Digitalpass kann nach dem Update die bereits bestehende Corona-Warn-App genutzt werden. Die Corona-Warn-App hilft den Menschen dabei festzustellen, ob sie in Kontakt mit einer infizierten Person geraten sind und daraus ein Ansteckungsrisiko entstehen kann. Dadurch können Infektionsketten schneller unterbrochen werden. Die App erfasst dabei mithilfe von Bluetooth-Funksignalen, ob sich Menschen über einen bestimmten Zeitpunkt gefährlich nahe gekommen sind. Dabei wird eine anonymisierte Warnung ausgelöst.

Ab Juli soll der Digitalpass auch für das grenzüberschreitende Reisen in der EU genutzt werden können. Menschen in Deutschland, die keine Tracing-App für die Anzeige eines digitalen Impfnachweises verwenden möchten, können auch auf die Smartphone-App "CovPass" ausweichen, die keine Kontaktverfolgungsfunktion hat. Außerdem wird der Impfnachweis auch ausgedruckt auf Papier ausgegeben.

Der "CovPass" soll zudem negative Testergebnisse und überstandene Infektionen dokumentieren und so das Reisen innerhalb der EU einfacher machen. Die Corona-Warn-App der Bundesregierung wurde bislang mehr als 28 Millionen Mal heruntergeladen. Experten schätzen, dass sie von rund 25 Millionen Menschen aktiv genutzt wird. Die Wirksamkeit der App erhöht sich, je mehr Menschen die Anwendung tatsächlich einsetzen.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind knapp 19 Millionen Menschen in Deutschland vollständig geimpft. Damit hätten sie Anspruch auf den digitalen Impfnachweis. Laut Ministeriumssprecher gibt es für sie drei Möglichkeiten, an einen QR-Code zu kommen, mit dem sie den Nachweis dann aufs Handy laden können. Sie können den Code entweder in dem Impfzentrum oder der Arztpraxis bekommen, wo sie die Zweitimpfung erhalten haben. Außerdem können sie sich den Code auch per Post zuschicken lassen. Die dritte Möglichkeit besteht darin, den Code in einer Apotheke zu erhalten. Laut Branchenverband sollen erste Apotheken am kommenden Montag damit beginnen, den digitalen Impfnachweis auszustellen.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa/AFP

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