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"Entnahme sollte die Regel sein" Dobrindt will Bär und Wolf öfter schießen lassen

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Alexander Dobrindt will gefährliche Bären abschießen lassen.

Alexander Dobrindt will gefährliche Bären abschießen lassen.

(Foto: picture alliance/dpa)

In Italien tötet eine Bärin einen Jogger, in Bayern reißt ein Bär mehrere Schafe. Wie soll man damit umgehen? Alexander Dobrindt hat eine klare Meinung: In dicht besiedelten Gebieten befürwortet er den Abschuss von Bär und Wolf.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat sich für den Abschuss gefährlicher Bären in Deutschland ausgesprochen. "Bei den Bären muss man sehr stark auf das Verhalten achten. Im Zweifelsfall muss in dicht besiedelten Gebieten gelten: Der Mensch geht vor dem Bär", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Entnahme und Umsiedlung von Bären sollte also eher die Regel und nicht die Ausnahme sein."

Dobrindt betonte: "Spätestens seit dem tödlichen Vorfall in Südtirol, wo ein Bär einen Jogger getötet hat, ist offensichtlich, dass Wolf und Bär auch für den Menschen eine tödliche Bedrohung sein können." Daher solle man in dicht besiedelten Gebieten wie in Deutschland deutlich restriktiver mit Wolf und Bär umgehen, als das aktuell der Fall sei. "Wir werden eskalierende Probleme mit einer zunehmenden Zahl an Wölfen in Deutschland bekommen. Ähnliches kann mit Bären drohen."

Der CSU-Politiker betonte, auch beim Wolf eine unmissverständliche Position zu haben. "Der Wolf gehört in den Zoo und nicht auf die Weide. Deswegen braucht es eine andere Wolfsbejagung, als das derzeit der Fall ist." Wölfe könnten gefährlich sein für den Menschen und seien eine erhebliche Bedrohung für Nutztiere. "Deswegen befürworte ich den Abschuss von Wölfen."

Abschussbefehl kassiert

In Italien hatte eine Braunbärin Anfang April einen 26-jährigen Jogger angegriffen und getötet. Bei dem Tier namens Gaia handelt es sich um die Schwester des 2006 in Bayern getöteten "Problembären" Bruno. Auch die italienischen Behörden hatten ursprünglich ihren Abschuss befohlen, der vor Gericht allerdings kassiert wurde. Vergangene Woche konnte Gaia unverletzt eingefangen und in ein Tierpflegezentrum gebracht werden. Das italienische Umweltministerium will im Ausland nach Unterbringungsmöglichkeiten für das Tier suchen.

Zudem waren zuletzt im bayerischen Grenzgebiet zu Österreich Bärenspuren im Schnee entdeckt worden. Am vergangenen Wochenende konnten Tatzen-Abdrücke in den Landkreisen Rosenheim und im österreichischen Miesbach dokumentiert werden. Am Mittwoch hatte ein Bär in der Region zwei Schafe gerissen und ein weiteres so schwer verletzt, dass es eingeschläfert werden musste.

Nach bisherigen Erkenntnissen verhält sich der Bär Menschen gegenüber allerdings unauffällig. Nutztierhalter im Grenzgebiet zu Österreich wurden aufgefordert, ihre Tiere nachts im Stall unterzubringen und Schutzmaßnahmen zu ergreifen. In Bayern werden immer wieder Spuren von einzelnen durchwandernden Bären gesichtet, eine dauerhafte Ansiedlung erwarten Experten aber nicht.

Quelle: ntv.de, chr

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