Panorama

Dutzende noch vermisst Drei Tote nach Bootsunglück in Ägäis

Es gibt keine offiziellen Zahlen, wie viele Menschen auf Routen durch das Mittelmeer verstorben sind.

Es gibt keine offiziellen Zahlen, wie viele Menschen auf Routen durch das Mittelmeer verstorben sind.

(Foto: picture alliance / Daniel Kubirski)

Um langen Wartezeiten in den Registrierlagern in Griechenland zu entgehen, wagen Menschen von der türkischen Ägäis aus immer waghalsigere Fahrten durchs Mittelmeer. Ein Boot ist vor einer griechischen Insel gekentert. Dabei gibt es mindestens drei Tote und Dutzende Vermisste.

In der Ägäis sind beim Untergang eines Flüchtlingsbootes unweit der griechischen Insel Folegandros mindestens drei Männer ums Leben gekommen. Es gebe offenbar Dutzende Vermisste, teilte die griechische Küstenwache mit. Zwölf Menschen seien gerettet worden, darunter auch Kinder. Nur zwei der Überlebenden trugen demnach Rettungswesten.

Das Boot war vermutlich von der Türkei Richtung Italien unterwegs, wie der Fernsehsender ERT berichtete. Die Küstenwache teilte mit, das Boot habe einen Motorschaden erlitten und sei dann gesunken. Zur Zahl der Vermissten gab es unterschiedliche Angaben. Einige der Überlebenden sprachen von 32, andere von 50 Menschen an Bord des Bootes, wie ein Vertreter der Küstenwache der Nachrichtenagentur AFP sagte.

An einer Rettungsaktion beteiligten sich vier Schiffe der Küstenwache, drei Hubschrauber, ein Transportflugzeug und insgesamt elf Schiffe. Das Schiff, mit dem die Migranten unterwegs waren, war am Dienstagabend südlich der griechischen Kykladen-Inselgruppe in Seenot geraten. Unter den Geretteten waren sieben Iraker, drei Syrer und zwei Ägypter.

Migranten versuchen immer wieder, von der türkischen Ägäisküste oder auch aus anderen Staaten im Osten des Mittelmeeres zum griechischen Festland oder nach Italien zu gelangen. Damit wollen sie vermeiden, längere Zeit in den Registrierlagern auf den Inseln im Osten der Ägäis bleiben zu müssen. Wegen der langen Fahrt durch das Mittelmeer südlich oder nördlich von Kreta kommt es jedoch häufig zu Maschinenschäden der oft veralteten Boote, die Schleuserbanden den Menschen verkaufen.

Griechenland war eine wichtige Station insbesondere für Syrer, die 2015 wegen des Krieges in ihrer Heimat nach Europa flüchteten. Wegen der Armut und der politischen Lage in Afghanistan könnte es nun vor dort eine neue Fluchtbewegung geben. 2021 gelangten 8500 Asylsuchende nach Griechenland. Nach UN-Angaben befinden sich derzeit rund 96.000 Asylsuchende in Griechenland.

Quelle: ntv.de, ses/AFP/dpa

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