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"Death from Above" Drohnen-Spiel aus München soll Ukraine helfen

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In "Death from Above" steuert ihr eine Drohne im Ukraine-Krieg.

In "Death from Above" steuert ihr eine Drohne im Ukraine-Krieg.

(Foto: Lesser Evil)

Computerspiele zu laufenden Konflikten sind eher eine Seltenheit. "Death from Above" will das ändern. Darin schlüpfen Spieler in die Rolle eines ukrainischen Drohnenoperators. Dem Studio hinter dem Spiel geht es vor allem um eine politische Mission.

Das Münchener Entwicklerstudio Lesser Evil möchte mit "Death from Above" ein Computerspiel zum Ukraine-Krieg auf den Markt bringen. Das teilte das Unternehmen mit. In "Death from Above" sollen Spieler die Rolle eines ukrainischen Drohnenoperators übernehmen, der mittels ferngesteuerter Drohne feindliche Panzer, Soldaten wie auch Depots ausschaltet.

Lesser Evil startete kürzlich eine Kickstarter-Kampagne, um die Entwicklung zu finanzieren. Angepeilte Summe: 25.000 Euro. Die Aktion läuft bis einschließlich neunten April. Sie soll dem Entwicklerteam zufolge helfen, mit ukrainischen Künstlern zusammenarbeiten, um Grafik, Ton und Handlung des Spiels zu verbessern.

Sobald das Spiel zum Verkauf steht, will das Studio einen Teil der Einnahmen an Hilfsorganisationen spenden, um die Ukraine unterstützen. "Wir haben aber nicht vor, uns mit dem Spiel die Taschen vollzumachen. Es geht darum, Awareness für diesen Krieg zu schaffen, der zunehmend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet", sagt Hendrik Lesser, Direktor von Lesser Evil, in einem Interview mit Spiegel Online.

Unübliches Setting

Normalerweise greifen Computerspiele Konflikte auf, die längst gelaufen sind. Thematisiert wurden etwa der Vietnamkrieg, der Kalte Krieg und auch die beiden Weltkriege in allen erdenklichen Varianten. Spiele zum Ukraine-Krieg gibt es zwar, jedoch eher Browsergames oder Mods, also Ergänzungen für bereits existierende Titel. So können Spieler zum Beispiel in dem Strategiespiel "Hearts of Iron 3" die Ukraine als Kriegspartei hinzufügen oder in dem realistischen Shooter "Arma 3" ukrainische Soldaten spielen.

"Death from Above" geht entsprechend einen für die Industrie eher ungewöhnlichen Weg. Gerade aufgrund der Aktualität rechnet Lesser eigenen Angaben zufolge mit Kontroversen. Gleichwohl möchte er sich mit seinem Team spielerisch diesem schwierigen Thema nähern. Er hofft, dass Spielentwickler künftig mit ihm gleichziehen und sich stärker politisch positionieren.

Quelle: ntv.de, tkr

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