Panorama

Omikron dürfte sich ausbreiten EU sorgt sich um Impfstoff-Wirkung

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Die Gesundheitsbehörde der EU zeigt sich ernsthaft in Sorge, dass die neue Corona-Variante die Wirkung der bisherigen Impfstoffe deutlich senken könnte. Die Verbreitung von Omikron auch im europäischen Raum hält die Behörde für sehr wahrscheinlich - und will deshalb vorsorgen.

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC sorgt sich um mögliche Auswirkungen der zunächst im südlichen Afrika aufgetretenen Corona-Variante Omikron auf den Impfschutz. B.1.1529 sei die am stärksten abweichende Variante, die bislang während der Pandemie in umfassenden Zahlen entdeckt worden sei, teilte die in Stockholm ansässige Behörde am späten Abend in einer Einschätzung zur Bedrohungslage durch die neue Virus-Variante mit. Dies wecke ernsthafte Sorgen, dass sie die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte.

Laut ECDC verfügt die Omikron genannte Variante B.1.1529 verglichen mit dem Ursprungsvirus über eine große Anzahl Genmutationen. Es gebe zwar noch größere Unsicherheiten hinsichtlich der Übertragbarkeit, der Wirksamkeit der Impfstoffe und des Wiederansteckungsrisikos. Dennoch hält die Behörde die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Einschleppung und Verbreitung der Variante im Europäischen Wirtschaftsraum für hoch.

Wegen dieser Unsicherheiten sei ein vorsorglicher Ansatz wichtig, schrieb das ECDC. Es werde dringend zur verstärkten Umsetzung von nicht-pharmazeutischen Interventionen geraten. Zu solchen Maßnahmen zählen zum Beispiel Abstand halten und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Reisen von und in betroffene Gebiete sollten vermieden werden. "Zu diesem Zeitpunkt müssen wir basierend auf unseren Erfahrungen mit vorherigen Varianten proaktiv sein und vorsorglich Maßnahmen umsetzen, um Zeit zu gewinnen, bis wir mehr Erkenntnisse gewinnen", erklärte die ECDC-Direktorin Andrea Ammon.

Die zunächst in Botsuana und Südafrika aufgetauchte Variante löst international Besorgnis aus. Bisher wurde sie auch in Belgien, Hongkong und Israel nachgewiesen. Das ECDC stufte Omikron ebenso wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "besorgniserregend" ein. Diese Einstufung ist laut WHO-Definition ein Signal, dass eine Variante ansteckender ist oder zu schwereren Krankheitsverläufen führt.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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