Südkoreaner half in Sierra LeoneEbola-Verdachtsfall wird in Berlin behandelt

Ein Gesundheitshelfer aus Südkorea wird mit dem Verdacht auf eine Ebola-Infektion nach Berlin geflogen. Der Patient soll sich in Sierra Leone durch einen Nadelstich angesteckt haben.
Ein Südkoreaner soll wegen eines Ebola-Verdachts in der Berliner Universitätsmedizin Charité behandelt werden. Das Mitglied eines südkoreanischen Behandlungsteams könnte sich mit dem tödlichen Virus angesteckt haben. Die Person hatte sich im Kontakt mit einem Ebola-Patienten in Sierra Leone an einer Nadel verletzt, teilte die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales mit. Dadurch könnte das Ebola-Virus übertragen worden sein.
Der Patient solle am Samstagvormittag auf die Sonderisolierstation im Virchow-Klinikum im Berliner Stadtteil Wedding kommen und untersucht werden. Ob er wirklich an Ebola erkrankt ist, ist aber noch unklar. Das Virchow-Klinikum ist mit mehr als 20 Betten die größte deutsche Seuchenstation.
Nach Angaben der WHO haben sich bisher insgesamt 678 Ebola-Helfer mit dem Virus infiziert. Einige von ihnen wurden aus Westafrika ausgeflogen, um behandelt zu werden. Darunter waren Fälle in den USA, Spanien und Italien. Zuletzt wurde bei einer schottischen Krankenschwester nach ihrer Rückkehr aus Sierra Leone das tödliche Ebola-Virus diagnostiziert. Zurzeit wird die Frau auf einer Isolierstation in Glasgow behandelt. Es ist der erste Ebola-Fall in Großbritannien. In Deutschland sind bisher drei Ebola-Patienten behandelt worden. Zwei konnten als geheilt entlassen werden, ein sudanesischer Uno-Mitarbeiter erlag der Krankheit in einem Leipziger Krankenhaus.
Das Ebola-Virus war im Frühjahr 2014 in Westafrika ausgebrochen. Am stärksten betroffen sind die Länder Liberia, Sierra Leone und Guinea mit den meisten Ebola-Toten. Seit dem Ausbruch der Epidemie registrierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang 20.206 Infizierte, 7905 Menschen starben an dem Virus. Dabei wird von einer wesentlich höheren Dunkelziffer ausgegangen.