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Anführer des Sinaloa-Kartells "El Mayo" und Sohn von "El Chapo" in den USA festgenommen

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Ismael Zambada García auf einem Bild, das das US-Justizministerium zur Verfügung gestellt hat.

Ismael Zambada García auf einem Bild, das das US-Justizministerium zur Verfügung gestellt hat.

(Foto: AP)

US-Ermittlern gelingt ein gewaltiger Schlag gegen das berüchtigte mexikanische Sinaloa-Kartell: Einer der Gründer des Kartells sowie der Sohn des in Haft sitzenden Drogenbosses "El Chapo" werden in Texas festgenommen. Laut mexikanischen Medien haben sich die beiden gestellt.

Zwei Anführer des mächtigen mexikanischen Drogenkartells Sinaloa sind in den USA festgenommen worden. Ismael "El Mayo" Zambada García, Mitgründer des Kartells, und Joaquín Guzmán López, ein Sohn des anderen Mitgründers, seien in El Paso im US-Bundesstaat Texas in Gewahrsam genommen worden, erklärte US-Justizminister Merrick Garland. Laut mexikanischen Medien sollen sich die beiden freiwillig den Behörden gestellt haben.

Joaquín Guzmán López ist der Sohn des mexikanischen Drogenbarons "El Chapo", der das Sinaloa-Kartell mitgegründet hat und derzeit eine lebenslange Haftstrafe in den USA verbüßt. Garland bezeichnete das Kartell als eine der gewalttätigsten und mächtigsten Drogenhandelsorganisationen der Welt. Das US-Außenministerium hatte eine Belohnung von bis zu 15 Millionen US-Dollar, umgerechnet13,8 Millionen Euro, für Informationen ausgesetzt, die zur Festnahme von Zambada führen könnten. Gegen den 76-Jährigen liegen mehrere Anklagen in den USA vor, unter anderem wegen Verschwörung zur Herstellung von Kokain, Heroin, Methamphetamin und Fentanyl, zu Mord und Geldwäsche.

Zehntausende Fentanyl-Tote im Jahr

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"El Mayo und Guzmán López reihen sich ein in eine immer länger werdende Liste von Anführern und Verbündeten des Sinaloa-Kartells, die das Justizministerium in den Vereinigten Staaten zur Rechenschaft zieht", sagte Garland. Ein weiterer Sohn von "El Chapo", Ovidio Guzmán, wurde im September von Mexiko an die USA ausgeliefert. Der Anführer des Sinaloa-Kartells selbst wurde 2019 in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt. Joaquín Guzmán waren zuvor in Mexiko zwei spektakuläre Gefängnisausbrüche gelungen, bevor er endgültig festgenommen wurde.

Die USA werfen dem Sinaloa-Kartell vor, maßgeblich für die massive Verbreitung von Fentanyl und die mit dem Handel verbundene Gewalt auf beiden Seiten der Grenze zu sein. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es im vergangenen Jahr mehr als 107.000 Todesfälle durch Überdosierung. Etwa 70 Prozent davon waren auf Fentanyl zurückzuführen. Fentanyl ist ein starkes Schmerzmittel, das unter anderem Krebspatienten erhalten, mit dem aber auch illegal gehandelt wird. Das synthetische Opioid wirkt 50 Mal stärker als Heroin. Mit vor allem in China hergestellten Chemikalien wird es häufig in Mexiko produziert und von dort in die USA geschmuggelt.

Quelle: ntv.de, ino/AP/dpa

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