Panorama

In Brüssel von Auto erfasst Elfjähriger mit E-Scooter stirbt auf Flucht vor der Polizei

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Dieser Streifenwagen erfasste das Kind auf seinem E-Roller.

Dieser Streifenwagen erfasste das Kind auf seinem E-Roller.

(Foto: picture alliance/dpa/Belga)

Brüsseler Polizisten wollen ein Kind auf seinem E-Roller anhalten und kontrollieren. Als der Elfjährige flüchtet, nehmen sie die Verfolgung auf und fahren ihn in einer Parkanlage an. Vor Ort kann der Junge noch reanimiert werden, im Krankenhaus verstirbt er jedoch.

Ein Elfjähriger mit einem E-Scooter ist nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei in Brüssel ums Leben gekommen. Die Beamten wollten das Kind am Montagabend kontrollieren, doch es flüchtete, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Polizisten hätten daraufhin mit ihrem Wagen die Verfolgung aufgenommen.

Nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga wurde das Kind in einem Park von dem Polizeiauto erfasst und dabei schwer verletzt. Rettungskräfte haben den Jungen vor Ort wiederbelebt. "Nach der Reanimation wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo er leider starb", sagte Feuerwehrsprecher Walter Derieuw zur Tageszeitung "HLN".

Das Blatt sprach mit den aus Moldau stammenden Angehörigen des Verstorbenen. Demnach sagte der Bruder des Elfjährigen, dass dieser vermutlich Angst hatte, die Polizisten könnten ihm seinen E-Roller wegnehmen, woraufhin er wohl die Flucht ergriffen hatte. Das Fahren von E-Scootern ist in Belgien erst ab 16 Jahren erlaubt.

Wie es zu dem Unfall kam, ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch unklar. Die Ermittlungen laufen. Auch eine Sondereinheit der Polizei werde den Vorfall untersuchen. Die Polizei äußerte sich Belga zufolge nicht zu dem Unfall und verwies auf die zuständige Staatsanwaltschaft.

Die Polizisten hinterließen mit ihrem Einsatzfahrzeug eine Schneise im Gras.

Die Polizisten hinterließen mit ihrem Einsatzfahrzeug eine Schneise im Gras.

(Foto: picture alliance/dpa/Belga)

Am heutigen Dienstagabend plant die Organisation Heroes 4 Zero eine Kundgebung am Unglücksort. "Um 17.50 Uhr, genau 24 Stunden nach dem Unfall, ist jeder herzlich eingeladen, Blumen und Kerzen an der Unfallstelle niederzulegen", hieß es in einem Aufruf. Die Gruppe setzt sich für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ein und mahnt das brutale Vorgehen in diesem Fall an.

Auf Fotos ist zu sehen, wie das Polizeiauto auf einem Rasen im Elisabethpark steht. Das Fahrzeug hinterließ deutlich sichtbare Spuren im Gras. Der E-Scooter liegt unweit hinter dem Auto. Nach dem Unfall sicherten Kriminaltechniker Spuren am Streifenwagen. Er wurde anschließend abgeschleppt. Dem Zeitungsbericht zufolge soll es keine Seltenheit sein, dass die Polizei in dem Park mit hohem Tempo über den Rasen fährt.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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