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Knochenfund in Dorfnähe Émiles Skelett noch nicht vollständig

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In Le Vernet war  Émile im vergangenen Juli verschwunden.

In Le Vernet war Émile im vergangenen Juli verschwunden.

(Foto: dpa)

Nach Monaten der Ungewissheit steht fest, dass der zweijährige Émile tot ist. Doch durch den Knochenfund in der Nähe des Hauses stellen sich neue Fragen. Wie kam der Junge ums Leben? Und wie sind die Knochen an den Fundort gekommen?

Im Fall des seit Monaten vermissten und nun tot aufgefundenen Émile verfolgt die Polizei einen beunruhigenden Verdacht. Die am Ostersonntag gefundenen Knochen des Zweijährigen könnten demnach zurück in das Dorf der Großeltern gebracht worden sein, wo der Junge während eines Besuchs im Juli 2023 verschwunden war.

Der Bürgermeister des Alpendorfs Le Vernet, François Balique erklärte gegenüber der Zeitung Le Figaro, dass die Gebeine "auf einem Weg zwischen der Kirche und der Kapelle" des Dorfes gefunden wurden, ohne nähere Angaben zum Fundort zu machen. Das Gebiet sei seinen Angaben zufolge bei früheren Suchaktionen bereits "von der Gendarmerie gründlich durchsucht worden", ohne dass damals etwas gefunden wurde. "Es ist unwahrscheinlich, dass Tiere menschliche Überreste in das Dorf zurückbringen, in dem jemand verschwunden ist", sagte Balique. Dies lege die Vermutung nahe, dass eine Person die Überreste von Émile zurückgebracht hat, "und zwar möglicherweise erst vor Kurzem".

Am Sonntag hatten die Ermittler mitgeteilt, dass Knochen des Kindes gefunden wurden. Der Gendarmerie zufolge entdeckte eine Person die Gebeine beim Spazierengehen in der Nähe des Bergdorfes Le Vernet. Laut "Parisien" ist unklar, ob die Knochen in einem Gebiet gefunden wurden, das Hunde bereits abgesucht hatten, oder nicht. Die Gebeine könnten auch erst später an den Ort gelangt sein, etwa durch starken Regen.

Eindeutig identifiziert

Eine Gen-Analyse der Ermittler hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft Aix-en-Provence eindeutig ergeben, dass es sich um Knochen des seit Anfang Juli vermissten Émile handelt. Französischen Medien zufolge sollen der Schädel und Zähne gefunden worden sein, das Skelett sei aber noch unvollständig. Der Sender BFMTV berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass auch die Todesursache des Kindes noch unklar sei. Demnach seien die nächsten 48 Stunden "entscheidend" für die Ermittlungen.

Am Sonntag wurde der gesamte Ort Vernet von der Polizei abgeriegelt, sodass niemand hinein oder hinaus konnte. Etwa 100 Gendarmen sind inzwischen rund um das Bergdorf im Einsatz, darunter sind auch Hundestaffeln, Gerichtsmediziner und Anthropologen.

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Erst am Donnerstag wurden in dem abgelegenen Ort insgesamt 17 Personen vorgeladen, um den Tag des Verschwindens an Ort und Stelle nachzustellen. Der zweieinhalb Jahre alte Émile war bei seinen Großeltern in dem südfranzösischen Ort im Urlaub gewesen, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend aus dem Blick verloren hatten. Bei den Großeltern hielten sich zu dem Zeitpunkt auch etliche andere Verwandte auf. Zwei Zeugen hatten ausgesagt, noch gesehen zu haben, wie das Kleinkind eine Straße herunterlief.

Immer wieder hatte die Polizei in den Tagen und Wochen mit einem Großaufgebot in der Umgebung nach dem Jungen gesucht. Auch Leichenspürhunde durchkämmten das Gebiet. Die Fahnder durchsuchten Wohnungen in dem kleinen Dorf mit gerade einmal 125 Einwohnern. Die Fahnder ermitteln wegen Entführung und Freiheitsberaubung, schlossen aber auch einen Unfall nicht aus.

Quelle: ntv.de, sba

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