Bei laufendem Betrieb Ermittler durchsuchen Kölner Großbordell "Pascha"
20.09.2024, 14:38 Uhr Artikel anhören
Im Zuge der Ermittlungen in dem Schleuser-Verfahren hat sich der Verdacht der Geldwäsche ergeben, so die Staatsanwaltschaft.
(Foto: IMAGO/CHROMORANGE)
Und wieder steht der pinkfarbene Bordellbau des "Pascha" in Köln im Visier der Ermittler: Am Donnerstag rücken Polizisten an und durchsuchen das Gebäude. In den Büroräumen nehmen sie kistenweise Unterlagen mit. Der Verdacht: Geldwäsche.
Ermittler haben das Kölner Bordell "Pascha" durchsucht. Die Razzia stehe wieder im Zusammenhang mit dem sogenannten Schleuser-Verfahren, sagte Oberstaatsanwalt Daniel Vollmert von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Es habe sich zusätzlich der Tatverdacht der Geldwäsche ergeben. Deswegen seien bei der Durchsuchung am Donnerstag Beweismittel sichergestellt worden, die mit dem Kauf der Immobilie des "Pascha" zusammenhingen.
Es werde nun geprüft, ob Geld oder andere Mittel, die mit den mutmaßlichen Schleuser-Aktivitäten zu tun haben, in den Erwerb oder die Finanzierung der Immobilie geflossen seien. Der Betreiber des "Pascha" sei nicht beschuldigt. Bei der Razzia sei auch der Bordell-Betrieb nicht unterbrochen worden. Die Ermittler hätten lediglich Büroräume durchsucht. Die Kisten mit den Beweismitteln müssten nun ausgewertet werden, was "Wochen bis Monate" dauern könne, sagte Staatsanwalt Vollmert.
Bereits vor etwa einem Monat hatte die Staatsanwaltschaft das "Pascha" beschlagnahmt. Nach ihren Angaben handelte es sich um eine vorläufige Sicherungsmaßnahme in dem Ermittlungsverfahren gegen die mutmaßliche Schleuserbande. Die Besitzer dürfen das elfstöckige, pinkfarbene Gebäude nun nicht veräußern.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Monaten im Fall einer mutmaßlichen Schleuserbande, die in großem Stil reichen Menschen aus China und dem Oman eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland beschafft haben soll. Die Polizei hatte im April bei einer Razzia Wohnungen in acht Bundesländern durchsucht. Als mutmaßliche Drahtzieher gelten zwei Anwälte aus dem Kölner Raum. Es besteht auch der Verdacht, dass Amtsträger bestochen worden sind.
Quelle: ntv.de, jog/dpa