Festnahmen nach Groß-Razzia Ermittler stürmen Mafia-Räume in Deutschland
01.04.2025, 09:24 Uhr Artikel anhören
Bei den Durchsuchungen kam auch es zu Festnahmen, teilen die Behörden mit. (Symbolbild)
(Foto: picture alliance/dpa)
Allein in Baden-Württemberg leben rund 170 Mitglieder der organisierten Kriminalität - viele von ihnen werden der italienischen Mafia zugerechnet. Die Vorwürfe gegen sie reichen von Betrug über Drogendelikte bis hin zu Geldwäsche. Nun gehen die Ermittler in gleich vier Bundesländern gegen sie vor.
Mehrere Hundert Polizisten gehen in vier Bundesländern mit einer Razzia gegen Mafia und organisierte Kriminalität vor. Das teilte die Polizei in Aalen mit. Demnach laufen Untersuchungen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und auch in Italien. Es habe Festnahmen gegeben. Genaue Orte der Durchsuchungsmaßnahmen in Wohnobjekten nannte ein Polizeisprecher nicht.
Die Razzia laufe in mehreren Landkreisen in Baden-Württemberg, sagte der Polizeisprecher. Darunter seien der Rems-Murr-Kreis, der Kreis Ludwigsburg und der Großraum Stuttgart. Der Einsatz gehe auf eine Ermittlungskooperation mit den italienischen Behörden zur Bekämpfung der Mafia und organisierten Kriminalität zurück. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei luden zu einer Pressekonferenz für den Nachmittag im Landratsamt in Waiblingen ein.
Nach einer letzten Auskunft des Innenministeriums aus dem April 2024 leben in Baden-Württemberg rund 170 Personen, die das Landeskriminalamt Baden-Württemberg der organisierten Kriminalität zurechnet. Tätige Mafiaorganisationen seinen `Ndrangheta, Cosa Nostra, Camorra und Sacra Corona Unita. Die regionale Verteilung der rund 170 Personen zeige eine Häufung im Bodenseeraum und im Großraum Stuttgart.
Geldwäsche, Steuerbetrug, Drogendelikte
Nicht nur als Rückzugsraum, sondern auch als Aktionsraum nutzten kriminelle Organisationen nach Art der italienischen Mafia die wirtschaftlich und geografisch günstige Lage Baden-Württembergs. Das Spektrum der Straftaten geht laut Ministerium dabei vom betrügerischen Handeln mit Lebensmitteln über den illegalen Rauschgifthandel, Waffendelikte und Geldwäsche bis hin zum Steuerbetrug.
In Baden-Württemberg sei bislang keine Zusammenarbeit von verschiedenen Gruppierungen festgestellt worden, hieß es in der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der FDP im Landtag. Experten italienischer Antimafiabehörden vertreten jedoch die Auffassung, dass die Gruppierungen bei Erforderlichkeit und beiderseitigem Vorteil auch temporär beziehungsweise im Einzelfall zusammenarbeiten.
Quelle: ntv.de, spl/dpa