Kinder nach Leipzig verlegt Ermittlungen gegen drei Männer nach Busunglück in Venedig
12.10.2023, 18:07 Uhr Artikel anhören
Bei einem Busunglück in Venedig kommen 21 Menschen ums Leben, darunter der Fahrer. Die Untersuchungen zu dem Unfall dauern an, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Männer. Derweil werden zwei verletzte deutsche Brüder in ein Leipziger Krankenhaus verlegt.
Nach dem schweren Busunglück in Venedig mit 21 Todesopfern hat die italienische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Geschäftsführer des Busunternehmens eingeleitet. Ermittelt wird auch gegen zwei Beamte der Stadtverwaltung, die für die Instandhaltung von Brücken und Straßen zuständig sind. Die Staatsanwaltschaft bestätigte entsprechende Medienberichte. Die Unglücksursache ist weiterhin unklar.
Bei dem Unfall auf der Fahrt aus der Lagunenstadt auf einen Campingplatz auf dem Festland am 3. Oktober kamen auch drei Deutsche ums Leben. 13 Verletzte liegen noch im Krankenhaus. Eine 52 Jahre alte Touristin aus Spanien schwebt noch immer in Lebensgefahr. Ein deutsches Bruderpaar im Alter von 4 und 13 Jahren wurde nach Angaben der italienischen Behörden in eine Klinik nach Leipzig verlegt.
Der voll besetzte Bus war kurz vor der Ankunft auf dem Campingplatz von einer Brücke aus etwa zehn Metern Höhe auf eine Bahnstrecke gestürzt. Der Staatsanwalt von Venedig, Bruno Cherchi, hatte der Zeitung "La Repubblica" gesagt, der Bus sei vor dem Sturz etwa 50 Meter an der verrosteten Leitplanke entlang gerutscht. An einer knapp zwei Meter langen Lücke zwischen den Leitplanken soll der Bus abgedriftet und gegen den Beginn der neuen Leitplanke gestoßen und dann gestürzt sein. Die Ermittlungen richten sich unter anderem gegen den Geschäftsführer des Busunternehmens La Linea, bei dem die Betreiber des Campingplatzes das Fahrzeug gechartert hatten. Geprüft wird aber auch, ob die Schutzmaßnahmen an der Brücke nicht ausreichend waren.
In den ersten Tagen wurde vor allem spekuliert, dass der Fahrer einen Schwächeanfall erlitten haben könnte. Der 40 Jahre alte Italiener kam ebenfalls ums Leben. Das Ergebnis der Autopsie lässt noch auf sich warten. Alle anderen Todesopfer waren ausländische Touristen.
Quelle: ntv.de, ter/dpa