Übertragung auch über Wurstbrote Erstmals Afrikanische Schweinepest in NRW nachgewiesen
14.06.2025, 15:47 Uhr Artikel anhören
Für Haus- und Wildschweine verläuft eine Infektion mit dem ASP-Virus fast immer tödlich.
(Foto: dpa)
Für Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich - für Schweinehalter ist sie jedoch eine echte Bedrohung. Nachdem in Hessen und Rheinland-Pfalz schon 2024 Fälle aufgetreten sind, ist jetzt auch Nordrhein-Westfalen betroffen.
In Nordrhein-Westfalen ist der erste Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut habe als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit das Virus bei einem im Sauerland gefundenen toten Wildschwein bestätigt, teilte das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium mit.
Ein Jäger hatte den Kadaver in der Gemeinde Kirchhundem im Kreis Olpe gefunden. Eine erste Untersuchung durch das vor Ort zuständige Chemische und Veterinäruntersuchungsamt CVUA Westfalen in Arnsberg hatte zuvor bereits ein positives Ergebnis geliefert. Präventive Maßnahmen zum Schutz vor einer möglichen Ausbreitung des Virus liefen in der Region bereits an. Unter anderem sei die dafür trainierte Suchhundestaffel im Einsatz, um das betroffene Gebiet genauer eingrenzen zu können.
Für Schweine fast immer tödlich
"Oberstes Ziel ist es, eine Ausbreitung des lokalen Falls der ASP im Wildschweinebestand zu verhindern", teilte NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen mit. "Ich appelliere an unsere Landwirtinnen und Landwirte mit Schweinehaltungen, die bekannten Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Hausschweinebestände vor der ASP gerade jetzt ganz besonders zu beachten", so die CDU-Politikerin weiter.
Für Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich. Gleiches gilt für andere Haus- und Nutztierarten als Schweine. Für Haus- und Wildschweine verläuft jedoch eine Infektion mit dem ASP-Virus fast immer tödlich.
In Hessen und Rheinland-Pfalz tauchte ASP schon 2024 auf
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband zeigte sich in einer ersten Reaktion besorgt: "Die Afrikanische Schweinepest stellt für unsere Tiere eine große Bedrohung dar. Umso wichtiger ist es jetzt, die weitere Ausbreitung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern und das Seuchengeschehen auf diese Weise umgehend einzudämmen", so dessen Präsident Hubertus Beringmeier. Er bitte die Bevölkerung um Verständnis, sollte es durch einzurichtende Sperrzonen rund um den Fundort zu Einschränkungen kommen.
Die ursprünglich in Afrika verbreitete Schweinepest wurde 2014 erstmals in der Europäischen Union nachgewiesen. NRW hat bereits seit Langem vorbeugende Maßnahmen gegen ASP ergriffen und sich auf einen Ausbruch der Tierseuche vorbereitet. Im Juni 2024 wurde die Erkrankung erstmals bei Wildschweinen in den benachbarten Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz nachgewiesen.
Als Hauptübertragungsquelle der ASP gilt neben direktem Kontakt zu infizierten Wildschweinen das Verhalten von Menschen. So kann der Erreger auch über Kleidung, Schuhe, Autoreifen oder über Essensreste wie etwa ein achtlos entsorgtes Wurstbrot übertragen und verbreitet werden, wie das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium auf seiner Webseite schreibt.
Quelle: ntv.de, hvo/dpa