Blitze zucken in Nacht zu Montag Es bleibt frühsommerlich, aber Gewitter im Anmarsch
10.05.2024, 18:02 Uhr Artikel anhören
Eitel Sonnenschein zu Christi Himmelfahrt. Das ändert sich in den kommenden Tagen in Teilen Deutschlands.
(Foto: dpa)
Vielerorts lädt das schöne Wetter zu Spaziergängen im Freien und Sonnenbaden ein. Hoch "Thomas" sorgt für frühsommerliches Ambiente. Doch damit ist in der Südwesthälfte Deutschlands bald Schluss, verrät ntv-Meteorologe Björn Alexander. Und der Sonnenschein im Osten hat auch seine Schattenseiten.
ntv.de: Für viele ist Halbzeit des langen Wochenendes - wie ist der Trend für den zweiten Teil?
Björn Alexander: Dank Hoch "Thomas" geht das frühsommerlich ambitionierte Frühlingswetter weiter. Abgesehen von einzelnen Wolkenfeldern bleibt es nämlich verbreitet richtig schön und angenehm warm mit Spitzenwerten bis 27 Grad. Quasi perfekt getimt von Christi Himmelfahrt und Vatertag bis hin zum Muttertag, bevor der nächste Wetterwechsel ansteht.
Ab wann kommt der Umschwung?
Bereits in der Nacht zum Montag drücken von Frankreich und Benelux sowie über die Alpen erste Schauer und Gewitter rein, die dann am Montag und Dienstag für eine durchwachsene Südwesthälfte sorgen. Länger trocken, warm und sonnig bleibt es dementsprechend im Norden und Osten - mit allen Vor- und Nachteilen.
Welche Nachteile wären es?
Insbesondere der Blick auf die Waldbrandgefahr sollte uns in der Natur deutlich umsichtiger agieren lassen. Vom Elbbereich ostwärts droht nämlich zum Sonntag gebietsweise Gefahrenstufe 3 (von 5). Montag und Dienstag geht es sogar noch weiter rauf. Oftmals in den Bereich der zweithöchsten Stufe 4 bis hin zur höchsten Stufe 5. Aufpassen sollten wir gleichzeitig auch beim Sonnenschutz.
Welche UV-Belastung haben wir zurzeit?
Wir gehen auf jeden Fall schon mal locker in den sommerlichen Bereich. Immerhin bewegen sich die UV-Werte meistens bei 5 bis 8, was einer hohen bis sehr hohen Belastung entspricht. Ebenfalls mit Vorsicht ist der Sprung ins kühle Nass unserer Badeseen zu vollführen. Von gefühlten über 30 Grad in der Sonne ist die Abkühlung in den Seen schon mal ziemlich amtlich.
Was machen denn die Wassertemperaturen?
Die liegen meistens bei 11 bis um die 15 Grad. Gemessen in einem Meter Wassertiefe, sodass es im Umkehrschluss in den flacheren Uferregionen auch wesentlich wärmer sein kann. Mit dem dicken Zeh antesten wäre somit ein erster Schritt. Aber Obacht: Die nachfolgenden Schritte in tieferes Wasser könnten dann deutlich kälter werden.
Welche Details erwarten uns denn sonst noch am Wochenende?
Der Samstag verläuft vielfach schön. Lediglich im Nordosten und Osten können am Rande von Hoch "Thomas" ein paar mehr Wolken durchziehen. Gelegentlich ist dabei etwas Regen möglich. Die Temperaturen verbleiben im frühlingshaften bis frühsommerlichen Fenster bei meist 20 bis 26 Grad. Lediglich an der Küste ist es im Seewind bei um die 15 Grad spürbar frischer.
Und am Sonntag?
Ernten wir erneut viel Sonne und nur wenigen Wolken. Höchstens über den Bergen könnten die Quellwolken hochreichender werden und lokale Schauer sowie Gewitter bringen. Insgesamt wird es hierbei noch ein bisschen wärmer mit 20 bis 27 Grad. Auch an der Nordsee werden es um die 20, an der Ostsee um die 16 Grad.
Das sollten wir, wie es scheint, genießen, oder?
Zumindest in der Südwesthälfte, wo in der Nacht zum Montag bereits erste Blitze zucken könnten. Anschließend rückt ein Gewittertief von Frankreich her nach und damit legt die Schauer- und Gewitterwilligkeit weiter zu. Zum Teil sind blitzintensive Gewitter, Starkregen, Hagel und Sturmböen möglich. Letztere treffen auf die volle Belaubung der Bäume mit einer entsprechenden Angriffsfläche - eine schadensträchtige Gemengelage.
Wie geht die Entwicklung weiter?
Im Nordosten bleibt es - bei einem mitunter lebhaften Ostwind - bis einschließlich Dienstag, vielleicht sogar Mittwoch schön, mit Höchstwerten um die 25 Grad. Ansonsten rückt die gewitterwillige Zone mit einer möglichen Luftmassengrenze weiter voran und kann besonders am Montag und Dienstag von Unwettern begleitet sein. Zudem kühlt es sich damit ein wenig ab, sodass uns am Mittwoch maximal noch 16 bis 24 Grad erwarten.
Ist das auch der Trend für das danach folgende Pfingstwochenende?
Dass es wettertechnisch so gut verläuft, wie das jetzige Wochenende, ist leider ziemlich unwahrscheinlich. Aktuell sieht es eher nach wechselhaften Phasen zwischen einem Atlantiktief und einem Osteuropahoch aus. Damit wäre der Osten unseres Landes - nach der wechselhaften Phase - wettertechnisch im Vorteil, während die Westhälfte tendenziell durchwachsener durch die Pfingsttage kommen dürfte.
Quelle: ntv.de