Prozess um tödlichen UnfallEx-FDP-Politiker Alvaro beteuert Unschuld

Vier Jahre ist der Verkehrsunfall von Ex-Europarlamentarier Alexander Alvaro her, bei dem ein Mensch getötet und zwei weitere schwer verletzt wurden. Der ehemalige FDP-Politiker fuhr damals in ein Pannenauto, betont zum Prozessauftakt aber seine Unschuld.
Der FDP-Politiker und ehemalige Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Alvaro, hält sich für unschuldig an einem tödlichen Autobahnunfall. Sein Anwalt sagte zu Beginn eines Prozesses vor dem Landgericht Köln, er erwarte einen Freispruch.
Der Unfall auf der Autobahn 1 zwischen Burscheid und Leverkusen sei unter den gegebenen Umständen unvermeidbar gewesen, was Sachverständigen-Gutachten belegten, sagte der Anwalt. Alvaro, der der fahrlässigen Tötung angeklagt ist, erklärte: "Es ist mir wichtig zu sagen, dass der Unfalltag für alle Beteiligten eine furchtbare Tragödie war."
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 42-Jährigen vor, am 22. Februar 2013 in ein bereits verunglücktes Auto gerast zu sein. Der Wagen stand in einer großen Staubwolke quer auf der Überholspur. Alvaro fuhr laut Anklage mit einer Geschwindigkeit von etwa 160 bis 190 Kilometern in der Stunde. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung gab es an der Stelle nicht, aber es war dunkel, so dass das Tempo laut Staatsanwaltschaft nicht angepasst war.
Alvaro kann sich an nichts erinnern
Der 21 Jahre alte Fahrer des quer stehenden Wagens starb, seine zwei Mitfahrer wurden schwer verletzt. Alvaro kam in kritischem Zustand ins Krankenhaus. Infolge seiner Verletzungen kann er sich an das Unfallgeschehen nicht erinnern. Nach Meinung der Verteidigung wäre es auch dann zu der tödlichen Kollision gekommen, wenn Alvaro langsamer gefahren wäre.
Alvaro versicherte, seine Anteilnahme gelte allen Unfallbeteiligten und ihren Angehörigen, insbesondere den Eltern, die ihren Sohn verloren hätten. Der Unfall erschüttere ihn bis heute. 2011 hatte der in Bonn geborene Alvaro zusammen mit Alexander Graf Lambsdorff die neue Doppelspitze der FDP im Europaparlament gebildet. Nach dem schweren Unfall trat er nicht wieder an. Er arbeitet heute als selbstständiger Berater in Düsseldorf.