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"Danke für die Geduld" Facebook-Dienste sind zurück

Auch Nutzer ohne Facebook-Account waren vom Ausfall betroffen, denn auch Whatsapp und Instagram waren stundenlang nicht erreichbar.

Auch Nutzer ohne Facebook-Account waren vom Ausfall betroffen, denn auch Whatsapp und Instagram waren stundenlang nicht erreichbar.

(Foto: dpa)

Rund sechs Stunden lang geht bei Facebook, Whatsapp und Instagram gar nichts mehr. Jetzt entspannt sich die Lage: Viele Nutzer können die Dienste wieder erreichen. Für den Facebook-Konzern kommt der Ausfall zur Unzeit.

Der massive Ausfall des Online-Riesen Facebook und seiner Tochterdienste Instagram, Whatsapp und Messenger ist offenbar behoben. Nachdem über sechs Stunden gar nichts mehr ging, sind Dienste nach und nach wieder nutzbar. "Wir haben hart daran gearbeitet, den Zugang zu unseren Apps und Diensten wieder herzustellen und freuen uns mitteilen zu können, dass sie wieder online sind. Vielen Dank für die Geduld", teilt Facebook via Twitter mit.

Die Website Downdetector, die IT-Störfälle dokumentiert, bezeichnete den Ausfall bei Facebook als "den größten jemals beobachteten". Seit 18 Uhr MESZ waren dort Zehntausende Fehlermeldungen eingegangen. Seit Mitternacht gehen die Störungsmeldungen stark zurück. Unter anderem die "New York Times" hatte berichtet, Facebook habe zwischenzeitlich ein Mitarbeiter-Team für einen "manuellen Reset" der Server in sein Rechenzentrum im kalifornischen Santa Clara geschickt.

Der Ausfall trifft Facebook inmitten einer Krisenphase. Seit Wochen gibt es Negativ-Schlagzeilendarüber, über den Umgang des Konzerns mit eigenen Untersuchungen zur Frage, wie schädlich die Online-Angebote - insbesondere Instagram - etwa für jugendliche Nutzer sind. Erst am Sonntag gab sich die frühere Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen als Whistleblowerin zu erkennen, die Dokumente des Konzerns an das "Wall Street Journal" weitergereicht hatte. Die 37-Jährige wirft ihrem ehemaligen Arbeitgeber unter anderem vor, Profit systematisch über Sicherheit zu stellen. Die Aktien von Facebook waren daraufhin am Montag um über fünf Prozent abgerutscht.

Sabotage unwahrscheinlich

Vier Stunden nach dem Ausfall meldete sich Facebook-Technologiechef Mike Schroepfer via Twitter bei den Nutzern, und entschuldigte sich für die Probleme. "Wir haben Netzwerkprobleme und Teams arbeiten so schnell wie möglich an der Fehlerbehebung und Wiederherstellung", schrieb er. Nicht nur die Nutzer konnten nicht auf die Netzwerke zugreifen. Auch die internen Werkzeuge des weltgrößten sozialen Netzwerks waren stundenlang funktionsunfähig.

Facebook machte zunächst keine Angaben zur möglichen Ursache des Ausfalls. Experten vermuteten ein Problem mit dem Domain Name System (DNS). DNS ist eine Art Adressdienst für den Abruf von Internetseiten, das die Buchstaben der Website-Namen in die aus Zahlen bestehenden IP-Adressen überträgt. Die DNS-Einträge der Facebook-Dienste verschwanden aus dem Service, der den Datenverkehr steuert - damit waren sie sozusagen unsichtbar für die Netzinfrastruktur. Die Facebook-Dienste "verschwanden aus dem Internet in einer Serie von BGP-Updates", erklärte John Graham-Cumming, Technologiechef bei Cloudflare, bei Twitter. Das BGP oder Border Gateway Protokoll ist das im Internet eingesetzte Routingprotokoll, das autonome Systeme miteinander verbindet.

Theoretisch sei auch Sabotage durch einen Insider denkbar, sagte ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Hackerangriff gilt aber als unwahrscheinlich.

Dem Werbeunternehmen Standard Media Index zufolge entgingen Facebook pro Stunde allein in den USA etwa 545.000 Dollar an Werbeeinnahmen durch den Ausfall. Weltweit greifen 2,6 Milliarden Nutzer täglich auf die Dienste des Konzerns zu.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/rts

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