Sicherheit vor den Taliban Facebook schützt afghanische Konten
20.08.2021, 10:27 Uhr
Die Freundeslisten afghanischer Facebook-User sind ab sofort nicht mehr einsehbar - zum Schutz vor den Taliban.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Damit die Taliban keine Menschen auf Facebook ausspionieren und ins Visier nehmen können, verschärft das Unternehmen die Sicherheit afghanischer Konten. Auch Taliban-Konten auf Whatsapp sind mittlerweile gesperrt.
Auf Facebook-Konten in Afghanistan gibt es nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban keine Möglichkeit mehr, Freundeslisten einzusehen oder zu durchsuchen. So will das Unternehmen verhindern, dass die Taliban durch das Online-Netzwerk Menschen ins Visier nehmen können, teilte der Leiter für Sicherheitspolitik des Unternehmens, Nathaniel Gleicher, über Twitter mit. Außerdem kann man in Afghanistan durch ein neues Tool das eigene Konto mit einem einzigen Mausklick nun leichter sperren. Dazu erläuterte das Unternehmen: "Wenn Ihr Profil gesperrt ist, können Personen, die nicht mit ihnen befreundet sind, ihr Profilfoto nicht herunterladen oder teilen oder Beiträge auf ihrer Zeitleiste sehen."
Der Konzern wolle auch afghanische Instagram-Konten schützen, schrieb Gleicher. "Auf Instagram werden wir in Afghanistan Pop-up-Warnungen mit konkreten Schritten zum Schutz Ihres Kontos einführen." Er appellierte zugleich an Nutzer in anderen Ländern mit "Freunden" in Afghanistan, diese mit strengeren Sichtbarkeitseinstellungen fürs eigene Konto zu schützen.
Auch Taliban-Konten beim Onlinedienst Whatsapp wurden offenbar gesperrt. So war der Sprecher der Islamisten, Sabihullah Mudschahid dort nicht mehr erreichbar. Die "Financial Times" berichtete zudem, dass ein Taliban-Konto, bei dem Afghanen Plünderungen anzeigen konnten, gesperrt wurde.
Quelle: ntv.de, ksp/dpa/AFP