Panorama

Gefahr durch alte MunitionFeuer auf Ex-Übungsplatz der Roten Armee

09.07.2018, 14:13 Uhr
106287868
Die Feuerwehren in der Region sind seit Tagen im Dauereinsatz. (Foto: picture alliance/dpa)

In der Lieberoser Heide kämpft die Feuerwehr gegen wiederkehrende Brände auf einem früheren Truppenübungsgelände der Roten Armee. Die Löscharbeiten gestalten sich schwierig - auch weil niemand weiß, was genau dort seit Jahrzehnten im Boden schlummert.

Nur wenige Tage nach einem Großbrand auf einem früheren Übungsplatz der Roten Armee in Brandenburg ist dort erneut ein Feuer ausgebrochen. Da auf dem Truppenübungsgelände in der Lieberoser Heide immer noch Munition vermutet wird, mussten die Löscharbeiten in der Nacht zunächst unterbrochen werden. Stattdessen überflogen Einsatzkräfte von Bundespolizei und Bundeswehr die rund 600 Hektar umfassende Gefahrenzone am Montagmorgen zunächst mit einem Hubschrauber.

106287870
Inzwischen sind 400 Hektar Fläche in der Lieberoser Heide abgebrannt. (Foto: picture alliance/dpa)

"Keiner weiß, was da noch an Munition liegt. Das macht die Brandbekämpfung schwieriger", sagte eine Sprecherin der Leitstelle Lausitz in Cottbus. "Der Einsatzleiter überfliegt erstmal das Gebiet, damit einsatztaktische Maßnahmen in die Wege geleitet werden können." Vorher könne die sogenannte rote Zone außerhalb der freigegebenen Wege nicht betreten werden.

Allein bis zum späten Sonntagabend brannte bereits eine 50 Hektar große Fläche ab, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte von Brandenburg, Raimund Engel. "Es ist eine große Rauchsäule zu sehen." Das Feuer breite sich rasant aus. Seit dem Morgen sind laut Leitstelle 30 Einsatzkräfte vor Ort, im Laufe des Tages sollen die Löschmannschaften jedoch deutlich aufgestockt werden. Auch am Vortag sei die Feuerwehr mit 150 Kräften im Einsatz gewesen. Die Brandursache ist bislang unklar.

Brandstiftung nicht ausgeschlossen

Bereits in der vergangenen Woche hatte es in der Lieberoser Heide einen verheerenden Großbrand gegeben, der sich auf eine Fläche von fast 400 Hektar ausgeweitet hatte. Die Feuerwehr war bis zum Freitagabend im Einsatz gewesen, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Ein möglicher Grund für die Brände könnte die anhaltende Dürre in Brandenburg sein. Es gebe aber so viele Feuerstellen, dass auch Brandstiftung nicht mehr ausgeschlossen werde könne, sagte Engel.

Am Sonntagabend brannte es laut Engel auch auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog. Das Feuer habe dort auf einen Wald übergegriffen. Eine drei Hektar große Fläche sei verbrannt. Der Brand war aber schnell gelöscht worden. Das Gebiet Lieberoser Heide liegt nördlich von Cottbus, der ehemalige Truppenübungsplatz ist rund 25.000 Hektar groß. Zu DDR-Zeiten machte das russische Militär dort Schießübungen. Die Lieberoser Heide besteht heute aus Sandgebieten, Heideflächen und Wäldern.

Quelle: jug/dpa/AFP

MilitärBrandenburgFeuerFeuerwehr