Mehrere Verletzte bei IngolstadtFeuer auf Raffineriegelände ausgebrochen

In Vohburg bei Ingolstadt bricht ein Brand auf einem Raffineriegelände aus. Polizei und Feuerwehr starten einen Großeinsatz. 1800 Menschen müssen vorübergehend ihre Wohnungen verlassen, es gibt mehrere Verletzte.
Neun Menschen sind bei einer Explosion und einem anschließenden Großbrand auf dem Gelände der Raffinerie Bayernoil in Vohburg an der Donau verletzt worden. Drei wurden mit mittelschweren bis schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die Verletzten sind laut Polizei Mitarbeiter des Betriebs.
Zunächst sollten nach Polizeiangaben 1800 Menschen aus umliegenden Häusern wegen der Rauchentwicklung ihre Wohnungen verlassen. Nach rund drei Stunden löste sich die Rauchwolke teilweise auf und die Menschen konnten zurück in ihre Wohnungen, wie Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord sagte.
Das zuständige Landratsamt Pfaffenhofen beruhigte die Bevölkerung. Messungen hätten ergeben, dass die Rauchwolke keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffe enthalte, teilte die Behörde mit. Trotz der Entwarnung durch die Messungen solle die Bevölkerung weiterhin in den Wohnungen bleiben und Fenster und Türen geschlossen halten, hieß es. Klima- und Lüftungsanlagen sollten ausgeschaltet bleiben.
Das Landratsamt löste zudem laut Polizei Katastrophenalarm aus. Dies sei eine Entscheidung der Einsatzleitung gewesen, damit die Kräfte optimal zusammenarbeiten können, sagte Kammerer. Wie es zu der Explosion und dem Feuer kam, ist bisher unklar. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann besuchte den Brandort, um mit den Einsatzkräften zu sprechen.
"Die Feuerbekämpfung läuft auf vollen Touren", sagte der Polizeisprecher weiter. "Die Lage hat sich nur insofern entspannt, dass die Evakuierung der Anwohner nicht mehr nötig ist." Weiter gab es demnach mehrere Brandstellen auf dem Gelände, die Flammen waren nicht unter Kontrolle. Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot von etwa 400 Kräften vor Ort.
Von der Explosion geweckt
Eine dichte Rauchsäule war am Morgen über dem Gebiet zu sehen gewesen, Sirenen heulten. Anwohner erzählten, dass der Knall am frühen Morgen kilometerweit zu hören gewesen sei. Mehrere Schaulustige fanden sich auf nahe gelegenen Feldern ein und sagten, sie seien von der Explosion geweckt worden. "Wir haben mittlerweile weiträumig abgesperrt", sagte ein weiterer Polizeisprecher.
Auf dem Gelände östlich der Großstadt Ingolstadt gab es nach Polizeiangaben am frühen Samstagmorgen eine Explosion, dann entwickelte sich ein Großbrand in der Flüssiggas- und Flüssigbenzinanlage des Gaskraftwerks. Die Anlagen seien "sofort außer Betrieb genommen" worden, teilte Bayernoil mit (Mitteilung hier als PDF).
Ein Teil der Bundesstraße 16 in der Nähe des Gaskraftwerks sei von der Polizei-Absperrung betroffen - der Verkehr werde umgeleitet. Auf Videos, die Nutzer über Twitter verbreiteten, waren hell lodernde Flammen zu sehen.