Brand auf illegaler ReifendeponieFeuerwehr bringt Flammen unter Kontrolle

Einen Tag nach Ausbruch eines Feuers auf einer illegalen Reifendeponie in Spanien bringt die Feuerwehr den Brand weitestgehend unter Kontrolle. Ärger könnte seitens der EU drohen: Das Lagern von Autoreifen unter freiem Himmel ist verboten.
Einen Tag nach dem Ausbruch eines Feuers in Spaniens größter Reifendeponie hat die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle gebracht. Der am Brandort südlich von Madrid aufsteigende Rauch sei auch nicht mehr so giftig wie am Vortag, teilte die Regierung der Region Kastilien-La Mancha mit.
Wie nun bekannt wurde, erwägt die EU-Kommission in der Sache rechtliche Schritte, da Autoreifen nach EU-Recht nicht unter freiem Himmel auf Müllkippen abgeladen werden dürfen. Es habe diese Woche "Kontakte und Anfragen der Kommission wegen Informationen der spanischen Behörden für Müllkippen" gegeben, sagte Kommissionssprecher Christian Wigand. Dies habe auch die Halde nahe Seseña betroffen. So eine Bitte um Informationen ist der erste Schritt bei einem Verfahren wegen Verstoßes gegen EU-Recht, dass in einen Prozess vor einem EU-Gericht münden kann.
Anwohner dürfen zurück
Die Bewohner einer Siedlung in der Kleinstadt Seseña, die die Nacht bei Bekannten oder in Sporthallen hatten verbringen müssen, durften in ihre Wohnungen zurückkehren. Allerdings empfahlen die Behörden, Türen und Fenster weiterhin geschlossen zu halten. Die Deponie bei Seseña erstreckt sich über eine Fläche von etwa 20 Fußballfeldern. Dort sind nach Informationen der Nachrichtenagentur Efe etwa fünf Millionen Autoreifen mit einem Gewicht von 100.000 Tonnen gelagert. Spanischen Medienberichten zufolge soll sie gar die größte Deponie dieser Art in Europa sein. Die Presse warf den Behörden vor, die Warnungen vor den Umweltgefahren jahrelang ignoriert zu haben.
Die Deponie war vor mehr als einem Jahrzehnt von der Justiz für illegal erklärt worden. Dass nichts zur Beseitigung der Reifen unternommen wurde, lag auch daran, dass die Deponie auf der Grenze zwischen den Regionen Kastilien-La Mancha und Madrid liegt und die zuständigen Regierungen sich nicht einigen konnten.
Wegen des aufsteigenden giftigen Qualms war am Freitag eine Siedlung in Seseña mit etwa 6500 Menschen evakuiert worden. Die meisten Bewohner hatten nach dem Ausbruch des Feuers freiwillig die Flucht ergriffen. Etwa 1000 verließen später auf Aufforderung der Behörden ihre Wohnungen.