Panorama

Entlastung der Einsatzzahlen Feuerwehrverband begrüßt Böllerverbot

Feuerwehrleute haben normalerweise rund um Silvester Großkampfnächte.

Feuerwehrleute haben normalerweise rund um Silvester Großkampfnächte.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mit einem Böllerverbot zu Silvester will die Politik die von Corona geplagten Krankenhäuser entlasten. Aber auch die deutschen Feuerwehren zeigen sich erleichtert über die Maßnahme. Sie erwarten einen positiven Effekt auf die Zahl der Einsätze in der Neujahrsnacht.

Das bundesweite Böller-Verkaufsverbot zu Silvester wird nach Ansicht des Deutschen Feuerwehrverbandes zu deutlich weniger Notfällen rund um den Jahreswechsel führen. Das Verbot sei "sehr hilfreich für die Arbeit der Feuerwehr", da es zu einer erheblichen Entlastung bei den Einsatzzahlen führen werde, sagte Verbandspräsident Karl-Heinz Banse den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Dies habe bereits die entsprechende Regelung im Vorjahr gezeigt. "Die Zahl der Unfälle und Verletzungen durch Böller dürfte auch diesmal deutlich geringer ausfallen als in regulären Jahren." Dadurch würden weniger Krankenhausbehandlungen erforderlich, die stark mit Covid-19-Patienten belegten Kliniken würden entlastet. Versammlungen zu Silvester und Neujahr sind in diesem Jahr verboten. An von den Kommunen ausgewiesenen öffentlichen Orten soll es wie bereits beschlossen kein Silvesterfeuerwerk geben, der Verkauf von Böllern ist verboten.

Angriffe auf Rettungskräfte nehmen zu

Mit einer Gefahr für die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr im Fall einer schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus rechnet Banse nach eigenen Worten nicht: "Denkbare Personalengpässe durch eine rasche Zunahme von Omikron-Infektionen können bei den Feuerwehren ausgeglichen werden, da es generell vorgeplante Personalreserven etwa bei den Freiwilligen Feuerwehren gibt." In Deutschland gebe es aktuell knapp 35.000 Berufsfeuerwehrangehörige und mehr als eine Million freiwillige Feuerwehrleute. Diese könnten sich in Notsituationen aushelfen.

Angesichts zahlreicher Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte beklagt Baden-Württembergs CDU-Innenminister Thomas Strobl fehlenden Respekt bei "einigen Irrgläubigen". Polizei- und auch Rettungskräfte seien zwar allgemein hoch angesehen, doch: "Ich kann und will nicht akzeptieren, dass auf Demonstrationen und Versammlungen gerade die attackiert werden, die oft buchstäblich ihren Kopf für unsere Sicherheit und unsere Freiheit hinhalten."

An vielen Orten in Deutschland kam es zuletzt bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen zu Attacken auf Einsatzkräfte. In den vergangenen Jahren hatten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste gerade zu Silvester und Neujahr solche Angriffe beklagt. Im Jahr 2020 waren laut Statistik allein in Baden-Württemberg 5151 Übergriffe auf Polizistinnen und Polizisten registriert worden. Das waren bereits etwa 760 mehr als noch vor fünf Jahren.

Quelle: ntv.de, lpe/dpa

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