Panne bei der Zeitumstellung Finanzamt überhäuft einen Steuerzahler mit 1700 Briefen
06.11.2024, 01:33 Uhr Artikel anhören
Der Postbote wollte die überzähligen Briefe nicht wieder mitnehmen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Einmal hätte gereicht: Ein Steuerzahler in Schleswig-Holstein beantragt einen ELSTER-Zugang - und bekommt ihn tausendfach zugestellt. Offenbar war er in eine Art Zeitschleife geraten.
Im schleswig-holsteinischen Quickborn hat ein Mann unerwartet viel Post vom Finanzamt bekommen: Die Behörde schickte ihm seine angeforderten ELSTER-Zugangsdaten gleich 1700 Mal zu. Mit zehn gelben Kisten habe der Postbote vor der Haustür des Mannes gestanden, berichtete das "Flensburger Tageblatt". Ausgelöst wurde die Briefe-Flut offenbar durch die Zeitumstellung.
Der Antrag auf den ELSTER-Zugang war am vorletzten Wochenende erfolgt, als die Uhren um eine Stunde zurückgestellt wurden. "Der Antrag beziehungsweise der daraus resultierende Zugangsbrief ist durch einen technischen Fehler, ausgelöst durch die zeitgleiche Zeitumstellung quasi in eine "Zeitschleife" geraten", erklärte eine Sprecherin des Finanzministeriums.
Quickborner bekam "Riesenschreck"
Am Samstag wurden die Briefe dann zugestellt. "Im ersten Moment habe ich einen Riesenschreck bekommen", zitierte das "Flensburger Tageblatt" den Quickborner. "Beim Finanzamt, da rechnet man ja nicht mit einem Fehler. Da denkt man eher, man habe selber Mist gebaut." Beim Öffnen der Briefe fand er den Geheimcode für einen beantragten ELSTER-Zugang für elektronische Steuererklärungen. Alle Briefe, die er öffnete, enthielten das gleiche Dokument.
Das Finanzministerium hat mit dem Norddeutschen nach eigenen Angaben bereits Kontakt aufgenommen. "Natürlich wurde auch die Abholung und Vernichtung der überzähligen Post angeboten. Aus Sicht des Steuerpflichtigen war dies aber entbehrlich", sagte die Sprecherin. Die Beantragung eines ELSTER-Zugangs läuft bundesweit zentral über eine Webseite. Die Anträge werden einheitlich vollautomatisiert bearbeitet. "Eine personelle Kontrolle über Inhalt und/oder Anzahl der Schreiben im Rahmen des Beantragungsprozesses erfolgt nicht", so die Sprecherin.
Quelle: ntv.de, ino/dpa