230 Kilometer nach EuropaFlüchtlingsjunge hängt unter Bus

Flüchtlinge aus Afrika gehen oft große Risiken ein, um über Spanien nach Europa zu gelangen. In Sevilla haben Polizei und Feuerwehr nun einen Jungen entdeckt, der sich von Marokko aus über 230 Kilometer unter einen Bus klammerte.
Ein Junge hat sich über eine Strecke von mindestens 230 Kilometern unter einen Bus gehängt, um von Marokko nach Spanien zu kommen. Rettungskräfte im südspanischen Sevilla veröffentlichten ein Video auf Twitter, in dem der Junge von dem Bus fortgebracht wurde. Der Bus kam demnach aus dem marokkanischen Tanger, das per Autofähre mit Spanien verbunden ist. Einem Polizeisprecher zufolge könnte der Bus auch in der Stadt Tétouan losgefahren sein.
"Der Bus kam in Sevilla an, und als der Fahrer die Passagiere aussteigen lassen wollte, bemerkte er etwas Merkwürdiges", sagte der Polizeisprecher. "Er rief Polizei und Feuerwehr, und sie fanden den Jungen, der sich am unteren Teil des Busses festhielt." Nach Angaben der Rettungskräfte wurde der Junge in ein Krankenhaus gebracht, sein Gesundheitszustand sei gut. Laut Polizei handelt es sich bei dem Jungen offenbar um einen Marokkaner.
Flüchtlinge aus Afrika gehen oft große Risiken ein, um über Spanien nach Europa zu gelangen. Viele wagen die gefährliche Fahrt über das Mittelmeer in seeuntauglichen Booten oder klettern über die meterhohen Zäune, welche die spanischen Enklaven Ceuta und Melilla von Marokko trennen.
Mitte Juni hatte ein Auto mit fünf afrikanischen Migranten einen Grenzposten nach Melilla durchbrochen. Der Fahrer wurde festgenommen. Im Wageninneren fanden die Polizisten fünf Afrikaner - zwei waren im Kofferraum verborgen, zwei unter den Rücksitzen und einer unter dem Armaturenbrett.