Sex-Hilfe mit Tücken Frankreichs Zoll kassiert tonnenweise Potenzhonig ein
20.01.2025, 15:40 Uhr Artikel anhören
Eine Zollbeamtin begutachtet eine beschlagnahmte Warensendung.
(Foto: dpa)
Potenzfördernde Stoffe sind nicht verboten, dennoch kassiert der Zoll in Frankreich letztes Jahr eine große Menge an sehr speziellem Honig ein. Bei den Produkten soll es Probleme mit der Kennzeichnung geben, was gefährlich werden kann. Auch in Deutschland ist das Phänomen bekannt.
Der Zoll in Frankreich hat im vergangenen Jahr über 13 Tonnen an sogenanntem Potenzhonig beschlagnahmt, der verbotenerweise mit potenzfördernden Wirkstoffen versetzt ist. Der aus Malaysia, der Türkei, Tunesien oder auch aus Thailand importierte Honig beinhalte Wirkstoffe wie Sildenafil oder Tadalafil, die beide zur Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt werden und dem Arzneimittelgesetz unterliegen, teilte der Zoll mit.
Der Konsum könne laut der Behörde gesundheitsgefährdend sein, da weder die Dosierung noch Hinweise auf Nebenwirkungen angegeben sind. Der Zoll in Deutschland spricht ebenfalls von einem gefährlichen Trend.
Potenzhonig werde unter verschiedenen Marken in Form von Shots oder Sticks in kleinen Läden oder dem Internet angeboten - mit dem Versprechen, dass er die Fitness und Gesundheit fördere. Die Käufer kennen die potenzielle Gefährlichkeit dieser Produkte oft nicht oder unterschätzten sie, erläuterte der französische Zoll.
Anlaufpunkt Marseille
Die verbotene Einfuhr habe in den vergangenen Jahren rasant zugenommen. So wurden im Hafen von Marseille im November 860.000 Potenzhonig-Sticks aus Malaysia mit einem Gesamtgewicht von mehr als 13 Tonnen beschlagnahmt. Laut den Zolldokumenten sollte es sich um natürlichen Honig handeln. Die Beamten veranlassten aber eine Analyse, die ergab, dass der Honig Wirkstoffe enthielt, die bei Erektionsstörungen verschrieben werden.
Auch in Deutschland warnt der Zoll vor dem Konsum von illegal importiertem Potenzhonig. Am Flughafen Köln-Bonn etwa wurden nach Zollangaben im vergangenen Jahr 80 Kilo Potenzhonig im Gepäck von Reisenden entdeckt. Auch in einem Laden in Baden-Württemberg wurden im vergangenen Jahr einige Kilo eines solchen Honigs sichergestellt.
Quelle: ntv.de, rog/dpa