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Künstliche Befruchtung Frau bringt die "falschen" Babys zur Welt

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Bei einer künstlichen Befruchtung ist es in den USA offenbar zu einem folgenschweren Fehler gekommen.

(Foto: picture alliance / Waltraud Grub)

Eine Frau, die durch künstliche Befruchtung schwanger wird, und ihr Mann machen nach der Geburt der beiden Babys eine traumatische Entdeckung: Die Eltern bemerken schnell, dass die Jungen ihnen überhaupt nicht ähnlich sehen. Und für das Paar kommt es noch viel schlimmer.

Ein Paar aus New York verklagt eine Kinderwunschklinik in Los Angeles, weil sie offenbar die befruchteten Embryos vertauscht und der Frau falsche Zellen eingepflanzt hat. Laut einem Bericht der "New York Post" will das Paar nun eine Entschädigung einklagen, weil die Frau jahrelang versucht hat, schwanger zu werden und nun die "falschen" Babys bekommen hat.

Die beiden New Yorker gaben für ihre Kinderwunschbehandlung über mehrere Jahre knapp 100.000 Dollar, umgerechnet etwa 89.000 Euro, aus. In der In-vitro-Behandlung sahen sie ihre größte Chance, dass die Frau schwanger wird. Das Paar reiste für die Behandlung sogar extra in eine Klinik nach Los Angeles. Dort wurden der Frau mehrere Eizellen entnommen und befruchtet wieder eingepflanzt. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Paar schon sieben Jahre lang vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen.

Doch nach der künstlichen Befruchtung in der Petrischale muss den Medizinern wohl ein folgenschwerer Fehler passiert sein. Sie pflanzten der Frau nicht ihre eigenen, sondern offenbar fremde Embryos ein. Als sie schwanger wurde, freute das Paar sich zunächst, wurde aber einige Zeit später das erste Mal etwas stutzig, denn ein Ultraschallbild zeigte Jungs. Der betreuende Arzt hatte ihnen zuvor jedoch gesagt, dass während der Behandlung keine männlichen Embryonen verwendet worden waren. Auf der Klinik-Website heißt es, dass das Unternehmen "mit höchster persönlicher Sorgfalt und Pflichtbewusstsein" agiere.

Doch es kam noch schlimmer. Nach der Geburt der Kinder im März erkannten die Eltern sofort, dass die beiden keine Ähnlichkeit mit ihnen hatten. Besonders auffällig war, dass die Säuglinge eindeutig nicht asiatischer Herkunft (so wie die Mutter) waren. Die Eltern veranlassten daraufhin einen Gentest, der ihnen den Beweis lieferte: Sie waren mit den Babys nicht verwandt. Eine weitere Prüfung offenbarte sogar, dass auch die beiden Jungs genetisch nicht miteinander verwandt waren.

Die Klinik muss sich dafür nun vor Gericht verantworten: "Unser Ziel ist es, unsere Klienten für ihren Verlust zu entschädigen und dafür zu sorgen, dass so eine Tragödie niemals wieder passiert", erklärt der Anwalt der Geschädigten. Die Eltern wissen jedoch immer noch nicht, was mit ihren eigenen befruchteten Embryonen geschehen ist.

Quelle: ntv.de, sgu

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