Ordensschwestern befördertPapst beteiligt erstmals Frauen an Bischofsernennung

Die Abläufe im Vatikan waren stets Männersache. Mit Papst Franziskus ändert sich das in kleinen Schritten. Mittlerweile gibt es bereits eine Generalsekretärin in der Vatikanstadt, drei Ordensschwestern werden künftig bei der Bischofsernennung mitbestimmen.
Papst Franziskus hat erstmals drei Frauen in die für die Ernennung von Bischöfen zuständige Behörde des Vatikans berufen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche wählte die beiden Ordensschwestern Raffaella Petrini und Yvonne Reungoat sowie María Lía Zervino aus, wie der Heilige Stuhl mitteilte.
Franziskus machte die 53 Jahre alte Italienerin Petrini bereits im vergangenen November zur Generalsekretärin und damit zur Nummer Zwei der Vatikanstadt, also des von Rom umschlossenen Gebietes, auf dem der Mini-Staat liegt. Die Französin Reungoat ist die Chefin der Don-Bosco-Schwestern. Zervino leitet die Weltunion der Katholischen Frauenverbände. Der 85 Jahre alte Argentinier Franziskus hatte diesen Schritt bereits in einem Interview in der vergangenen Woche angedeutet, aber noch keine Namen genannt.
Die Mitglieder des sogenannten Dikasteriums für die Bischöfe waren zuvor ausschließlich Männer. Neu ist damit, dass nun auch Frauen bei der Ernennung von Bischöfen mitbestimmen. Franziskus berief außerdem mehrere Kirchenmänner in das Gremium. Ein Deutscher war nicht darunter.
Keine Rückkehr nach Argentinien
Papst Franziskus plant auch die eigene Zukunft, sollte er das Amt eines Tages niederlegen. Aktuell ziehe er einen Rücktritt allerdings nicht in Erwägung, nach einem möglichen Rücktritt werde er aber nicht im Vatikan wohnen bleiben. "Nein, sicher nicht", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Auch in sein Heimatland Argentiniern wolle er nicht zurück. "Nein, ich wohne hier in Rom", erklärte der 85-Jährige weiter und verwies darauf, dass er dann in diesem Fall der "emeritierte Bischof von Rom" wäre. Er wolle wieder den Menschen dienen. "Wenn ich weiterlebe, würde mir so etwas gefallen", erklärte der Argentinier weiter.
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Papsts Benedikt XVI. schloss Franziskus damit aus, sich "papa emerito", also emeritierter Papst zu nennen. Franziskus lobte aber Benedikt XVI., der 2013 sein Pontifikat niederlegte und heute mit 95 Jahren weiter im Vatikan wohnt. "Das Beispiel, das uns Papst Benedikt gegeben hat, war großartig", erklärte der Pontifex. Er hoffe, das es ihm einmal helfe, wenn er nicht mehr könne oder ein Hindernis sei. "Ich habe große Sympathie für Papst Benedikt", sagte Franziskus.