Panorama

Familientragödie bei HamburgFrauenleiche ist Mutter der toten Kinder

19.10.2016, 14:44 Uhr
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In Wedel nahe Hamburg hat ein zweifacher Vater seine Familie ausgelöscht. (Foto: dpa)

Nach dem Fund einer Frauenleiche steht nun fest: Der 49-jährige Familienvater aus Wedel bei Hamburg ertränkte nicht nur seine kleinen Kinder, sondern tötete auch seine Ehefrau. Für die grausamen Taten gibt es laut Polizei ein mögliches Motiv.

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Auf einem Grundstück in Wedel haben Ermittler eine Frauenleiche gefunden. Es ist die Mutter der ertränkten Kinder. (Foto: dpa)

Im Familiendrama vor den Toren Hamburgs herrscht nun Gewissheit: Bei der vergrabenen toten Frau in Wedel handelt es sich um die Mutter der beiden ertränkten Kleinkinder. Die Obduktion ergab als Todesursache "massive Gewalteinwirkung auf den Kopf und den Hals".

Der Vater, der Suizid beging, soll seine Familie ausgelöscht haben. Das teilte die Polizei in Itzehoe mit. Das Motiv der grausamen Taten liege möglicherweise in den Trennungsabsichten der 37-Jährigen.

Die Ermittler gehen nach bisherigen Erkenntnissen davon aus, dass der Familienvater seine Frau Anfang vergangener Woche bei einem Streit tötete und sie vermutlich Stunden später in einem Sack hinter dem Grundstückszaun vergrub. Die Kinder soll der Mann am Samstag in der Badewanne des eigenen Wohnhauses ertränkt haben. Der 49-Jährige stürzte sich am nächsten Morgen in Hamburg-Rissen von einem mehrstöckigen Haus in die Tiefe. In dem Gebäude besaß die Familie eine Eigentumswohnung.

Die Leichen des zwei Jahre alten Sohnes und der fünfjährigen Tochter wurden am Sonntag im Familien-Bungalow im schleswig-holsteinischen Wedel entdeckt. Mit Hochdruck suchte die Polizei nach der verschwundenen Mutter. Am Dienstag schließlich stießen die Ermittler auf die Frauenleiche.

Näheres zu den Hintergründen der Bluttat des Mannes, der seit einiger Zeit keiner Arbeit nachging, wollten die Ermittler nicht sagen. "Der Fall ist für uns geklärt", sagte eine Polizeisprecherin. Mehr Details zu der Familientragödie wolle man aus Rücksicht auf die Angehörigen nicht nennen.

Rat und Nothilfe

  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222 oder 116-123, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111; Mo-Sa von 14 bis 20 Uhr)
  • Auf den Seiten der Deutschen Depressionshilfe sind Listen mit regionalen Krisendiensten und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige, um die Situation und die Versorgung Depressiver zu verbessern. Sie bieten Depressiven ein E-Mail-Beratung als Orientierungshilfe an.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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