Zielort nahe deutscher Grenze "Fremantle Highway" wird jetzt abgeschleppt
03.08.2023, 02:11 Uhr Artikel anhören
Was mit dem Frachter in Eemshaven passiert, entscheidet die Reederei.
(Foto: dpa)
Über eine Woche nach Ausbruch eines Feuers auf der "Fremantle Highway" soll der havarierte Frachter in Sicherheit gebracht werden. Rund 64 Kilometer müssen die Schlepper mit dem ausgebrannten Schiff zurücklegen, das Manöver ist alles andere als einfach.
Der in der Nordsee durch ein Großfeuer schwer beschädigte Autofrachter wird heute in den niederländischen Seehafen Eemshaven geschleppt. Das teilte die nationale Wasserbehörde in der Nacht mit. Eemshaven ist der nächstgelegene Seehafen des derzeitigen Ankerplatzes des Schiffs, etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog. Nach gut einer Woche wird die "Fremantle Highway" damit geborgen.
Eemshaven liegt an der deutschen Grenze, etwa auf der Höhe von Emden. Der Hafen sei die beste Option angesichts der schlechten Wetterbedingungen, der Infrastruktur und des kurzen Abstandes, teilte die Behörde mit. Dadurch würden Risiken eingeschränkt. Der Transport auf einer Strecke von rund 64 Kilometern soll am Morgen starten. Abfahrt- und Ankunftszeit seien aber stark abhängig von Wetter, Strömung und Gezeiten, erklärte die Behörde. Das Schiff wird begleitet von Bergungsspezialisten sowie einem Spezialschiff, das im Notfall heraussickerndes Öl räumen kann.
Brand scheint gelöscht
An ihrem jetzigen Ankerplatz liegt die "Fremantle Highway" nach Angaben der Wasserbehörde stabil. Der Großteil des Schiffs sei inspiziert worden, es gebe keine Hinweise, dass es an Bord noch immer brenne, so die Behörde. Doch das Risiko einer Umweltkatastrophe für die Inseln und das Wattenmeer besteht immer noch.
Der schwer beschädigte Frachter hat rund 1,6 Millionen Liter Schweröl und knapp 3800 Autos an Bord. Das Bergungsunternehmen Boskalis hatte davor gewarnt, dass der Frachter bei dem erwarteten starken Wind aus Nordwesten schwierig zu beherrschen sei. Im Hafen kann der Frachter entladen werden. Ob das Schiff dann abgewrackt oder repariert wird, entscheidet der japanische Reeder.
Die "Fremantle Highway" war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als vor gut einer Woche Feuer ausbrach. Brandherd war mutmaßlich die Batterie eines E-Autos. Bestätigt ist das aber noch nicht. Bei der Evakuierung des Schiffes war ein Mann aus Indien gestorben. Die übrigen 22 Besatzungsmitglieder wurden gerettet.
Quelle: ntv.de, ino/dpa