Reaktion auf Frachter-Brand Regeln für E-Auto-Transport auf See sollen verschärft werden
01.08.2023, 04:13 Uhr Artikel anhören
Die "Fremantle Highway" liegt jetzt in Sichtweite der niederländischen Insel Schiermonnikoog.
(Foto: picture alliance/dpa/vifogra)
Noch immer ist der Brand des riesigen Auto-Frachters "Fremantle Highway" in der Nordsee nicht gelöscht. Das Schiff hat unter Tausenden Fahrzeugen auch mehrere hundert E-Autos an Bord. Die zuständige Weltschifffahrtsorganisation will Vorschriften für deren Transport verschärfen, denn Zwischenfälle mit solchen Wagen häuften sich.
Die Weltschifffahrtsorganisation IMO hat Sicherheitsvorkehrungen für den Transport von Elektrofahrzeugen auf Schiffen nach eigenen Angaben "ganz oben auf der Tagesordnung". Es gebe bereits geltende Vorschriften, die aber noch erweitert werden, teilte eine Sprecherin der in London ansässigen Organisation auf DPA-Anfrage mit. Dies sei eine "Reaktion auf die zunehmende Zahl von Zwischenfällen mit Bränden, die auf die Beförderung von Fahrzeugen mit alternativen Energien, einschließlich Autos mit Lithium-Ionen-Batterien, zurückzuführen sind". Es seien noch weitere Sitzungen und Experten-Diskussionen hierzu geplant.
Auf dem brennenden Frachter "Fremantle Highway" vor der niederländischen Küste waren weitaus mehr elektrische Autos als zunächst angenommen - nämlich 498 und nicht 25. Das hatte das Unternehmen K-Line mitgeteilt, das den Frachter von einem japanischen Reeder gechartert hat. Die Batterien von E-Autos sind nach Angaben von Experten schwieriger zu löschen. Möglicherweise war auch die Batterie eines solchen Autos der Brandherd. Aber das ist noch nicht bestätigt.
Insgesamt sind 3783 Autos auf dem Schiff. Das Feuer war in der Nacht zum Mittwoch auf dem Autodeck des Schiffes ausgebrochen. Der Frachter wurde inzwischen zu einem neuen Ankerplatz geschleppt, der als sicherer und windgeschützter gilt.
Die IMO ist eine Unterorganisation der Vereinten Nationen (UN). Sie ist für die internationale Regulierung des Schiffsverkehrs zuständig und setzt weltweit verbindliche Standards.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa