Brücke endet abrupt Führte Google Maps Männer in Indien in den Tod?
27.11.2024, 11:19 Uhr Artikel anhören
Als sie gefunden wurden, waren die Männer tot.
(Foto: Surya Reddy/X)
Bei Autofahrten verlassen sich viele Menschen aufs Navi, das ist in Indien nicht anders als überall auf der Welt. Drei Männern wurde dieses Zutrauen in die digitale Wegbeschreibung jedoch zum Verhängnis. Die Brücke, die sie überqueren wollten, endete abrupt.
In Indien haben drei Männer ihr uneingeschränktes Vertrauen in Google Maps mit dem Leben bezahlt. Das berichten verschiedene indische Medien, demnach waren die Männer am vergangenen Wochenende im Bundesstaat Uttar Pradesh auf dem Weg zu einer Hochzeit. Es handelte sich um zwei Brüder und einen Freund.
Das Navigationssystem führte sie dabei über eine Brücke nahe der Ortschaft Faridpur. Das Problem war nur, dass die Brücke über den Fluss Ramganga im September 2023 während einer Überschwemmung zusammengebrochen war. Seitdem wurde das Bauwerk saniert. Derzeit gibt es aber keine Verbindung zwischen den beiden Flussufern.
Die Männer stürzten mit ihrem Auto über die ungesicherte Brückenkante in den Fluss. Nach Polizeiangaben entdeckten Anwohner das zerstörte Auto und informierten die Polizei, zu diesem Zeitpunkt seien die Männer aber bereits tot gewesen. Ein örtlicher Polizeibeamter gab an, dass auf dem Smartphone des Fahrers die App Google Maps geöffnet gewesen sei. Dies deute darauf hin, dass sich die Reisenden möglicherweise auf die Navigationsanwendung verlassen hätten.
Unterstützung bei Aufklärung
Die Verwandten der Männer machen Google Maps für den Unfall verantwortlich, aber auch lokale Behörden, weil es keine Absperrungen oder Warnschilder an der Baustelle gegeben habe. Zusätzlich erschwerte möglicherweise Nebel die Sicht.
Millionen Menschen in Indien nutzen Google Maps für ihre täglichen Fahrten. Google India beantwortete keine spezifischen Anfragen von Medien zur Datenpartnerschaft mit den lokalen Behörden in Indien und beschränkte sich stattdessen auf den Unfall. "Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Familien. Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen und bieten unsere Unterstützung bei der Untersuchung des Vorfalls an", sagte ein Google-Sprecher in einer Erklärung.
Der Vorfall ereignete sich ein Jahr, nachdem im südlichen Bundesstaat Kerala zwei Ärzte ums Leben gekommen waren, als ihr Auto in einen Fluss gestürzt war. Sie waren der Route des Navigationsdienstes gefolgt.
Quelle: ntv.de, sba