Razzia in Solingen Fünf Jugendliche sollen 16-Jährige missbraucht haben
07.05.2024, 16:48 Uhr Artikel anhören
Bei der Razzia rückte am Morgen auch das SEK aus.
(Foto: picture alliance / dpa)
Vor einem Jahr erstattet eine Mutter Anzeige gegen mehrere Jugendliche. Sie sollen ihre Tochter mehrfach sexuell missbraucht und die Taten gefilmt haben. Bei den Ermittlungen erhärtet sich der Verdacht. Nun rücken die Beamten erneut aus - und stoßen auf Waffen.
Wegen eines mutmaßlichen Sexualdeliktes an einer 16-Jährigen hat die Polizei vier Wohnungen von verdächtigen jungen Männern in Solingen durchsucht. Dabei seien neben Datenträgern auch "Waffen beziehungsweise waffenähnliche Gegenstände" sichergestellt worden, teilten die Polizei und Staatsanwaltschaft Wuppertal mit. Die "Bild"-Zeitung spricht von Vergewaltigung.
Die Tat habe sich bereits im Januar vergangenen Jahres ereignet. Die insgesamt fünf Verdächtigen seien zwischen 16 und 18 Jahre alt. Sie würden eines gemeinschaftlich begangenen Sexualdeliktes an der damals 16-Jährigen erst in einer Kleingartenanlage und später in einer Wohnung in Solingen bezichtigt, hieß es in der Mitteilung. Sie sollen die Tat nach den Angaben der jungen Frau teilweise gefilmt haben. Den Beschuldigten drohen für den Fall einer späteren Verurteilung empfindliche Jugendstrafen.
Wie es weiter hieß, hatte die Mutter des Mädchens zusammen mit ihrer Tochter im Mai 2023 Anzeige erstattet. Nach der Anzeige sei bereits im Mai 2023 zunächst die Wohnung eines der fünf Verdächtigen, der 17 Jahre alt war, durchsucht worden. Die Auswertung des dabei beschlagnahmten Handys habe den Tatvorwurf bestätigt. Deshalb seien auch Durchsuchungsbeschlüsse für die vier mutmaßlichen Mittäter erwirkt worden, die jetzt vollstreckt wurden.
Da es bei der Auswertung des ersten sichergestellten Handys Hinweise auf eine Bewaffnung der jungen Männer gegeben habe, seien bei den jetzigen Durchsuchungen auch Spezialeinsatzkräfte dabei gewesen, berichten die Ermittler weiter.
Die jungen Männer seien auf freiem Fuß. Zwei der Beschuldigten hätten bereits nach der Durchsuchung der ersten Wohnung eine Anzeige gegen das Mädchen wegen falscher Verdächtigungen erstattet, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wolf-Tilman Baumert. Das erste ausgewertete Handy habe kein Tatvideo enthalten, aber einen auffälligen Chatwechsel.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa