Panorama

"Taten der reinste Horror" Fußball-Jugendtrainer muss wegen Missbrauchs lange hinter Gittern

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die angeklagten Taten gehen auf die Jahre 2008 bis 2025 zurück.

Die angeklagten Taten gehen auf die Jahre 2008 bis 2025 zurück.

(Foto: picture alliance / Pressefoto Ulmer)

Selbst das Gericht ist schockiert: Mindestens sechs Jungen missbraucht ein Fußball-Jugendtrainer im Raum Essen auf schwerste Weise. Die Taten hinterlassen bei ihren Opfern eine "Spur der seelischen Verwüstung", so der Richter. Der Mann soll auch nach seiner Haft nicht frei kommen.

Nach schweren Missbrauchs-Vorwürfen ist ein ehemaliger Fußball-Jugendtrainer aus Essen zu 13 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Außerdem haben die Richter am Essener Landgericht die anschließende und unbefristete Sicherungsverwahrung angeordnet - zum Schutz der Allgemeinheit. Sie sind überzeugt, dass der 58-Jährige sechs minderjährige Jungen aus sechs Vereinen aufs Schlimmste sexuell missbraucht hat. Der Angeklagte selbst hatte zu den Vorwürfen geschwiegen.

"Die Taten waren der reinste Horror", sagte Richter Volker Uhlenbrock beim Urteil. Der Angeklagte habe die Kinder nicht nur vergewaltigt, sondern auch erniedrigt - durch Schläge und mit einem Elektroschocker. "Dabei hat er eine Spur der seelischen Verwüstung, der Wut, der Trauer und der Fassungslosigkeit hinterlassen."

Die angeklagten Taten gehen auf die Jahre 2008 bis 2025 zurück. In dieser Zeit hat der Angeklagte Jugendmannschaften in Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen und Düsseldorf trainiert. Dabei soll er sich zunächst das Vertrauen der Kinder und Eltern erschlichen haben, indem er ihnen unter anderem erzählte, dass er die Jungen zu Profispielern machen könne. Zudem gab er sich als Polizist aus, obwohl er tatsächlich nur als Zivilangestellter im NRW-Innenministerium arbeitete.

Die Missbrauchstaten sind laut Urteil unter anderem bei Wochenend-Übernachtungen in der Essener Wohnung des 58-jährigen Deutschen passiert. Überdies soll es auch im Auto des Angeklagten zu schwersten Übergriffen gekommen sein. Nach Überzeugung der Richter steuerte er dazu gezielt einsame Parkplätze an, wenn er die Kinder nach dem Training nach Hause fuhr.

Die Vorwürfe waren Anfang 2025 bekanntgeworden, nachdem einer der Betroffenen doch noch mit seinem Vater zur Polizei gegangen war. Die Ermittler hatten danach sogar Infoveranstaltungen in den Fußballvereinen durchgeführt, in denen der Angeklagte ehrenamtlich als Trainer tätig gewesen ist. Neben der Haftstrafe haben die Richter drei Opfern außerdem insgesamt 40.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen