10.000 Euro für LichtakzenteGemeinde kauft leuchtende Gullydeckel

In Wallenhorst findet der Gemeinderat Lichtakzente toll - und gibt deshalb prompt 10.000 Euro für beleuchtete Gullydeckel in einem Kreisverkehr aus. Neben einem "Glühwürmchen-Kreisel" hat die niedersächsische Kommune nun aber auch einen Rüffel am Hals.
Wenn es Nacht wird im niedersächsischen Wallenhorst, leuchten dort die Gullydeckel. Zumindest fünf davon. Für rund 10.000 Euro hat sich die bei Osnabrück gelegene Kommune eine Lichtinstallation geleistet, die in einem Kreisverkehr einen Lichtakzent setzen soll. Das Problem dabei: Die mit farbigen LEDs verzierten Kanalabdeckungen wurden mit Steuergeldern finanziert.
Die 20.000-Einwohner-Gemeinde sieht sich deshalb mit viel Häme konfrontiert. In den vergangenen Wochen gab es nicht nur zahlreiche Berichte in den Medien, sondern auch einen Rüffel des Bundes der Steuerzahler. "Das ist aus unserer Sicht eine Steuergeldverschwendung", sagte Gerhard Lippert vom Bund der Steuerzahler Niedersachsen/Bremen über die oft als "Glühwürmchen-Kreisel" bezeichnete Installation. Der Fall sei ein "heißer Kandidat" für das Schwarzbuch 2015.
Den Beschluss für die Lichtinstallation habe der Gemeinderat mit 34 Stimmen einstimmig gefasst, sagte der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Rüdiger Mittmann. Die betreffende Straße im Wallenhorster Zentrum sei in den vergangen zwei Jahren saniert worden. Dabei sei mit Lichtakzenten gearbeitet worden. "Und die Beleuchtung in dem Kreisel ist ein weiterer Lichtakzent."
Vorbild sei eine Lichtinstallation in Bad Rothenfelde gewesen - diese wurde allerdings ohne Steuergelder verwirklicht: Ein kunstsinniger Unternehmer spendete sie der Kommune.