Mafiamorde von DuisburgGericht spricht 'Ndrangheta-Mitglied frei

Sechs Menschen werden 2007 in Duisburg ermordet. Sebastiano Nirta sitzt deswegen in Haft. Jetzt hat ein Gericht ihn freigesprochen. Aus dem Gefängnis kommt er aber trotzdem nicht.
Acht Jahre liegen die Duisburger Mafiamorde mittlerweile zurück. Sechs Italiener waren damals auf offener Straße erschossen worden. Nun hat ein italienisches Berufungsgericht einen der Verdächtigten in zweiter Instanz vom Mordvorwurf freigesprochen. Allerdings wurde für Sebastiano Nirta die Verurteilung zu zwölf Jahren Haft wegen Zugehörigkeit zur Mafia bestätigt, wie das Gericht mitteilte.
Nirta war in erster Instanz vor zwei Jahren im kalabrischen Locri noch wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sein Mitangeklagter Giuseppe Nirta war schon damals von Duisburger Morden freigesprochen worden. Aber auch er wurde wegen der Zugehörigkeit zur Mafia zu zwölf Jahren Haft verurteilt, und auch dieses Urteil bestätigte jetzt das Berufungsgericht. Eine Urteilsbegründung liegt in Italien meist erst Monate später vor.
Auslöser der Morde im August 2007 soll eine Fehde zwischen zwei Mafia-Clans der 'Ndrangheta gewesen sein. Der Haupttäter Giovanni Strangio, der auch der kalabrischen 'Ndrangheta angehörte, wurde 2011 zu lebenslanger Haft verurteilt. Er galt als Drahtzieher der Morde, die zu den schlimmsten Mafia-Taten in Deutschland zählen.