Panorama

Mord an Student in BangladeschGericht verurteilt 20 Männer zum Tode

08.12.2021, 11:46 Uhr
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Nach der Tötung des Studenten hatte es 2019 landesweite Proteste gegeben. (Foto: imago images/ZUMA Wire)

Weil er sich in einem Facebook-Beitrag regierungskritisch äußert, wird der 21-jährige Student Abrar Fahad vor zwei Jahren in Bangladesch zu Tode geprügelt. Ein Gericht verurteilt dafür jetzt 20 seiner ehemaligen Kommilitonen und Regierungsmitglieder zum Tode. Weitere Beteiligte seien noch auf der Flucht.

Ein Gericht in Bangladesch hat 20 ehemalige Mitglieder der Regierungspartei zum Tode verteilt, weil sie einen Studenten ermordet haben sollen. Fünf weitere Ex-Parteimitglieder seien zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden, sagte Staatsanwalt Mosharraf Hossain Kajal nach der Urteilsverkündung.

Der 21-jährigen Abrar Fahad hatte vor rund zwei Jahren in einem Facebook-Post ein Abkommen Bangladeschs mit Indien bemängelt. Der Beitrag, in dem er die Regierung dafür kritisiert hatte, dem Nachbarland Indien die Nutzung von Wasser aus einem gemeinsamen Grenzfluss zu erlauben, war wenige Stunden vor seinem Tod viral gegangen.

Nach der Tötung des Studenten hatte es landesweite Proteste gegeben. Die Verurteilten waren zum Tatzeitpunkt im Oktober 2019 ebenfalls Studenten und Mitglieder des Studentenflügels der Regierungspartei (Awami League Party) und besuchten zusammen mit Fahad eine Eliteuniversität für Ingenieurwesen und Technologie.

Sie hatten das Opfer damals wegen des Facebook-Posts zu sich gerufen. Dann hätten sie in einem Schlafsaal mit Kricket-Stumps und Springseilen auf ihn eingeschlagen, sagte Staatsanwalt Hemayet Uddin Khan nach Schuldbekenntnissen der Verurteilten. Seine Leiche sei später in einem Treppenhaus gefunden worden.

Drei der 25 verurteilten Männer seien noch auf der Flucht. Nach der Tat seien sie aus der Partei und der Universität geworfen worden. Ihr Verteidiger Animul Ghani Titu kündigte an, dass sie in Berufung gehen wollten. Der Vater des Getöteten war im Gericht dabei und sagte, er hoffe, dass das Urteil bald vollstreckt werde.

Quelle: ntv.de, hek/dpa/AFP

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