Panorama

Auf der Liste von Europol Gesuchter niederländischer Drogenhändler tot aufgefunden

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Der Drogenkrieg fordert jedes Jahr Tausende Opfer.

Der Drogenkrieg fordert jedes Jahr Tausende Opfer.

(Foto: REUTERS)

Schon seit Jahren ist Marco E. in den Drogenhandel verwickelt. Der Niederländer wird in seinem Heimatland verurteilt und flieht nach Mexiko. Dort stirbt er in einem Parkhaus. Die Tat gleicht einer Hinrichtung.

In Mexiko ist einer der meistgesuchten Drogenhändler Europas tot aufgefunden worden. Der Niederländer Marco E. wurde nach Angaben der Behörden am Donnerstag in dem Ort Atizapán de Zaragoza nahe der Hauptstadt Mexiko-Stadt erschossen. Demnach starb E. in einem Parkhaus in dem Vorort, als er in sein gepanzertes Fahrzeug steigen wollte. E. sei von mindestens 15 Kugeln getroffen worden.

Experten hätten seine Identität bestätigt, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Justizkreisen. Wegen Drogenschmuggels aus Brasilien in die Niederlande stand der 32-Jährige auf der Liste der meistgesuchten Verbrecher von Europol. Nach seiner Flucht aus den Niederlanden lebte E. zunächst in Dubai, Russland und der Türkei, bevor er nach Mexiko zog, wo er einer Fraktion des Sinaloa-Kartells beitrat.

Laut Europol haben E. und seine Komplizen zwischen 2014 und 2015 rund 400 Kilo Kokain nach Europa geschmuggelt. Die Drogen versteckten sie demnach in mit Ananas befüllten Containern. Laut der Europol-Website wurde E. im Oktober 2020 zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt. Um einer Festnahme durch die Behörden zu entgehen, nutzte der Niederländer Berichten zufolge im vergangenen Oktober in der mexikanischen Drogenkartell-Hochburg Culiacán die Kämpfe rivalisierender Drogenbanden, darunter das berüchtigte Sinaloa-Kartel, um seinen eigenen Tod vorzutäuschen.

Ihm wurde vorgeworfen, Verbindungen zu einer der Gruppierungen zu haben. Allerdings wurden damals keine Beweise für seinen Tod gefunden, außer der Aussage einer angeblichen Freundin, die behauptete, die Leiche wiedererkannt zu haben.

Berichten zufolge wurde bei E.s Leiche ein gefälschter Ausweis der US-Drogenbekämpfungsbehörde gefunden. Der niederländische Drogenkriminelle trat demnach unter dem Namen "Special Agent In Charge Velazquez Rivas Jesus Antonio" auf.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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