Panorama

Corona-Talk bei Markus Lanz Gibt es bald die Anti-Covid-Pille?

Die Virologin Helga Rübsamen-Schaeff propagiert seit einiger Zeit Alternativen und Ergänzungen zur Corona-Impfung.

Die Virologin Helga Rübsamen-Schaeff propagiert seit einiger Zeit Alternativen und Ergänzungen zur Corona-Impfung.

(Foto: imago images/teutopress)

Mehr als die Hälfte der Deutschen sind mindestens einmal gegen Corona geimpft. Nun will eine Regierungs-Kampagne noch mehr Menschen überzeugen. Der Kampf gegen Covid-19 ist auch Thema bei Markus Lanz. Dabei geht es nicht zuletzt um die Frage, ob es bald eine Alternative zum Piks gibt.

Am Dienstagmorgen hatte es Bundeskanzlerin Angela Merkel klar gesagt: "Je mehr Menschen geimpft sind, umso freier werden wir sein. Eine Impfung schützt nicht nur Sie, sondern auch Ihre Nächsten." Darum will die Bundesregierung noch einmal Druck machen, um mehr Menschen von der Impfung gegen das Coronavirus zu überzeugen. Grund genug für eine lebhafte Diskussion bei Markus Lanz am Dienstagabend im ZDF.

Die Situation: In Deutschland greift die neue Delta-Variante des Coronavirus um sich. Der Inzidenzwert steigt langsam auf sehr niedrigem Niveau. Anders in Großbritannien. Dort infizieren sich täglich um die 30.000 Menschen mit dem Coronavirus. Die Regierung glaubt, die Zahl könne auf 100.000 steigen. Trotzdem will Premierminister Boris Johnson am kommenden Montag fast alle Corona-Maßnahmen beenden.

Zu früh zum Lockern

Zu früh, findet die Virologin Helga Rübsamen-Schaeff, obwohl sie sieht, dass die Belastung der Krankenhäuser in Großbritannien deutlich niedriger ist, als während der letzten Pandemiewellen. "Ich glaube nicht, dass das ohne Todesfälle abgehen wird", sagt sie über die Lockerungsmaßnahmen. In Deutschland sei es zum Lockern jedenfalls noch zu früh.

Das sieht Alena Buyx ähnlich. Die Impfung gegen das Virus schütze sehr gut, sagt die Vorsitzende des Ethikrates. Der Inzidenzwert entkoppele sich von den Patientenzahlen auf den Intensivstationen, die Krankenhäuser seien weniger belastet. Aber bisher seien noch zu wenig Menschen zweimal geimpft, und nur eine doppelte Impfung helfe gegen die Delta-Variante.

"Die Risiken beim Impfen kennen wir"

Wer sich impfen lasse, schütze nicht nur sich, sondern andere, bestätigt Buyx zudem die Aussage von Bundeskanzlerin Merkel. Es sei nachgewiesen, dass doppelt Geimpfte das Coronavirus seltener weitergeben würden. "Impfen ist auch ein Stück Verantwortung", sagt sie. Und: "Wir sind jetzt in einer Übergangsphase." Darum fordert sie, jetzt denen aktiv ein Angebot zu machen, die bisher noch nicht geimpft worden seien. Dazu müsse man die Menschen direkt ansprechen. Zwar gebe es Impfgegner, ihre Zahl sieht Buyx bei etwa 20 Prozent. Doch es gebe viele Menschen, die noch Fragen hätten. Als Beispiele nennt sie junge Menschen oder solche, die mit dem Gesundheitssystem schlechte Erfahrungen gemacht haben. "Da kann man mit Kommunikation eine Menge erreichen", sagt sie.

Natürlich birgt eine Impfung Risiken, weiß Alena Buyx. Aber: "Die Risiken beim Impfen kennen wir", sagt sie, "und die Risiken bei der Infektion sind weniger berechenbar als die durch den Impfstoff." Impfen sei im Moment die beste Möglichkeit im Kampf gegen das Virus. Aber das muss nicht so bleiben.

"Ich setze auf Medikamente"

Schon seit einiger Zeit propagiert Helga Rübsamen-Schaeff einen anderen Weg: "Ich halte die Medikamentenschiene für sehr wichtig. Ich setze auf Medikamente", sagt sie - und weist auf eine aktuelle Studie des US-Pharmakonzerns Pfizer hin. Dort ist die Forschung für eine "Anti-Corona-Pille" mittlerweile schon recht weit. Das Unternehmen teilte vergangene Woche mit, man habe mittlerweile die zweite Testphase erreicht und plane, die Zulassung des Medikaments in den USA bereits im Herbst zu beantragen. Die könnte dann im Winter erfolgen.

Gibt es also Hoffnung auf ein Ende der Impfungen? Da sind sich beide Wissenschaftlerinnen nicht sicher. Sie glauben aber, dass eine Behandlung mit Tabletten das Infektionsrisiko bei bereits geimpften Patienten sehr deutlich senken könnte.

Quelle: ntv.de

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