Panorama

Sechsfachmord in KalifornienGrausame Täter töteten nicht zum ersten Mal

17.01.2023, 11:58 Uhr
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Sheriff Mike Boudreaux spricht mit Journalisten in der Nähe des Tatorts mit sechs Opfern. (Foto: picture alliance/dpa/Tulare County Sheriff's Office/AP)

Sie kommen in der Nacht und erschießen sechs Menschen mit gezielten Kopfschüssen, sogar ein Baby und dessen Mutter werden ermordet. Warum es sich bei den Tätern wohl nicht um gewöhnliche Kriminelle handelt, erklären die Behörden vor Ort.

Die Behörden in Kalifornien haben den Sechsfachmord in einem Haus im kalifornischen Goshen als Vergeltungsschlag eingeordnet. Sie gehen zudem davon aus, dass die Tat im Zusammenhang mit einem Drogenkartell steht. "Wir glauben nicht, dass das ein willkürlicher Gewaltakt war", sagt Sheriff Mike Boudreaux aus Tulare County über die Bluttat laut New York Times. "Wir glauben, dass dies eine sehr gezielte Aktion war, die eine Botschaft war", wird Boudreaux weiter zitiert.

Die Behörden gehen von zwei männlichen Tätern aus, nach denen gefahndet wird. Sie halten es für sehr wahrscheinlich, dass die Morde mit der Umsetzung eines Durchsuchungsbefehls in Verbindung stehen. Bei der Durchsuchung des Hauses und des Grundstücks in der vergangenen Woche sei es zu einer Festnahme gekommen. Zudem wurden Waffen, Marihuana und Methamphetamin sichergestellt.

Alles deutet auf skrupellose Killer hin

Die Polizei geht angesichts des Ausmaßes an Gewalt bei den Morden davon aus, dass es sich nicht um die Tat von gewöhnlichen Tätern handelt, sondern um Bandenkriminalität. "Die Art und die Schnelligkeit, mit der die Taten begangen worden, lassen darauf schließen, dass sie nicht zum ersten Mal mordeten", wird der Sheriff weiter zitiert. Viele der Opfer seien in den Kopf geschossen worden, darunter auch die ältere Frau, die in einem Bett im Haus gefunden worden sei, sagte er. Zudem seien DNA-Tests erforderlich, um eines der männlichen Opfer zu identifizieren, dessen Gesicht durch einen oder mehrere Schüsse unkenntlich sei, erklärte der Sheriff laut Los Angeles Times. Mehrere Opfer gehörten vermutlich zur selben Familie.

Zwei Frauen, die den Angriff offenbar überlebten, weil sie sich in einem Wohnwagen versteckten, hatten der Polizei von dem Massaker erzählt. Die Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigte zwei Eindringlinge auf dem Grundstück, die auch von Anwesenden gesehen worden waren. Doch bevor sie etwas tun konnten, sei es schon zu spät gewesen, so der Sheriff.

In der kleinen Ortschaft Goshen, im Landesinneren von Kalifornien, etwa auf halber Strecke zwischen Los Angeles und San Francisco, leben rund 5000 Menschen. Der Ort gehört zum landwirtschaftlich geprägten Bezirk Tulare County mit rund 500.000 Einwohnern. Die Region gilt bereits seit den 1970er-Jahren als Hotspot für den Drogenschmuggel von Mexiko in die USA.

Quelle: ntv.de, jaz

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