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"Zuständige Behörden tatenlos"Greenpeace startet Meldeportal für Mehrweg-Verstöße

29.03.2023, 11:44 Uhr
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Laut Greenpeace hätten Stichproben ergeben, dass sich gut die Hälfte der Unternehmen nicht an die Mehrweg-Angebotspflicht hält. (Foto: picture alliance/dpa)

Seit Jahresbeginn müssen Gastronomiebetriebe Speisen und Getränke in Mehrwegverpackungen anbieten. Greenpeace gibt Verbrauchern nun die Möglichkeit, Verstöße gegen diese Pflicht zu melden. Einwegsündern drohen dann hohe Bußgelder.

Die Umweltorganisation Greenpeace hat ein Online-Portal freigeschaltet, auf dem Verbraucher Verstöße gegen die seit Januar geltende Mehrweg-Angebotspflicht in der Gastronomie melden können. "Die zuständigen Behörden sind auch ein Vierteljahr nach Inkrafttreten des Gesetzes weitestgehend tatenlos, das können wir so nicht mehr hinnehmen", erklärte Viola Wohlgemuth von Greenpeace.

Seit dem 1. Januar müssen Gastronomiebetriebe ab einer bestimmten Größe, die Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten, dafür eine Mehrwegoption bereithalten. Auf dem Meldeportal können Verbraucherinnen und Verbraucher nun angeben, wie ein Betrieb gegen die Regeln verstößt. Die Meldungen werden Greenpeace zufolge an die verantwortlichen Landesbehörden übermittelt. Laut Gesetz drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 10.000 Euro.

Über die Pflicht zum Anbieten von Mehrwegoptionen für Plastik-Einwegverpackungen für Essen und Einweg-Bechern jeglichen Materials für Getränke hinaus sind Restaurants und Cafés etwa gesetzlich verpflichtet, deutlich sichtbar auf die Alternativen hinzuweisen. Auch dürfen Kunden, die sich für Mehrwegoptionen entscheiden, nicht preislich benachteiligt werden. Pfand darf aber erhoben werden.

Umweltorganisationen bemängeln, dass viele Unternehmen die Vorgaben nicht umsetzen. Laut Greenpeace haben Stichproben bei knapp 700 Betrieben im Januar ergeben, dass gut die Hälfte keine Mehrwegalternative anbot. Fast-Food-Ketten und Lieferdienste fielen demnach besonders negativ auf. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat unter Verweis auf ähnliche Recherchen rechtliche Schritte gegen Gastronomieketten angekündigt.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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