BER weiter beeinträchtigt Festnahme in Großbritannien nach Cyberangriff auf Flughäfen
24.09.2025, 14:19 Uhr Artikel anhören
Die Attacke sorgte für Probleme bei einem IT-Dienstleister.
(Foto: IMAGO/Christian Offenberg)
Am Flughafen Berlin-Brandenburg gibt es nach einem Hackerangriff weiter Probleme. Die Polizei in Großbritannien nimmt derweil einen Verdächtigen fest. Kurz darauf wird er jedoch wieder freigelassen.
Nach dem Hackerangriff auf Flughafen-Systeme ist in Großbritannien ein Verdächtiger vorübergehend festgenommen worden. Ein Mann in den Vierzigern sei am Dienstagabend in der Grafschaft West Sussex gefasst worden, teilte die britische Kriminalpolizei National Crime Agency (NCA) mit.
Der Cyberangriff hatte am vergangenen Wochenende zu erheblichen Störungen im Flugverkehr an mehreren europäischen Flughäfen geführt, darunter auch am Hauptstadtflughafen BER. Die Ermittlungen stünden jedoch noch am Anfang, sagte der stellvertretende NCA-Direktor Paul Foster. Der Verdächtige sei inzwischen gegen Auflagen wieder auf freiem Fuß.
Am Flughafen Berlin-Brandenburg ist nach dem Cyberangriff auf den IT-Dienstleister Collins Aerospace auch in den kommenden Tagen mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen. Der Anbieter des Systems für die Passagier- und Gepäckabfertigung habe mitgeteilt, dass die Bereitstellung einer sicheren Software noch mehrere Tage dauern könne, teilte der Airport mit. Wegen des vielfach noch manuellen Check-ins und Boardings könne es weiterhin zu längeren Wartezeiten, Verspätungen und Flugstreichungen kommen.
Abfertigungssysteme von Collins Aerospace, einer Tochter des Rüstungs- und Technologiekonzerns RTX, werden von zahlreichen Fluggesellschaften und Flughäfen weltweit genutzt. Die Attacke führte zu weitreichenden Ausfällen der Software für den Check-in und die Gepäckabfertigung.
Nach Erkenntnissen der europäischen Cybersicherheitsagentur ENISA kam eine Schadsoftware (Ransomware) zum Einsatz, mit der Hacker Firmen oder Institutionen erpressen, indem Daten und Systeme blockiert werden. Neben dem BER waren auch andere internationale Flughäfen von den Problemen betroffen, etwa London Heathrow.
Quelle: ntv.de, rog/rts