Panorama

Gefangen und "im Garten gejagt" Gruppe soll Frau in Texas monatelang misshandelt haben

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Die mutmaßliche Tat ereignete sich in der US-Metropole Austin.

Die mutmaßliche Tat ereignete sich in der US-Metropole Austin.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

In einem Hinterhof in Austin machen Polizisten eine schockierende Entdeckung: Sie stoßen auf eine angekettete, offenbar gefolterte Frau. Ersten Ermittlungen zufolge war sie mit den mutmaßlichen Tätern zunächst befreundet, bis diese entschieden, sie einzusperren. Unter den Zeugen ist auch ein Vierjähriger.

Die Polizei im US-Bundesstaat Texas hat eine halbnackte, verwundete Frau angekettet auf einem Hinterhof entdeckt. Das teilte die Stadt Austin mit. Die Beamten wurden demnach vergangene Woche auf das Haus in Austin aufmerksam, nachdem sie eine Meldung über eine "Frau in Notlage, die offenbar gefesselt war und um Hilfe rief", erhalten hatten.

"Als die Beamten am Tatort eintrafen, fanden sie eine erwachsene Frau vor dem Haus vor, die mit Handschellen an ein Fitnessgerät gefesselt war", teilte die Polizei von Austin weiter mit. Die Lokalzeitung "Austin American-Statesman" berichtet, dass die Frau von der Hüfte abwärts nackt und mit rostigen Handschellen an einen Boxsackständer gefesselt war.

Die Beamten mussten laut Polizei die Feuerwehr hinzuholen, um die Frau zu befreien. Sie habe "Anzeichen körperlicher Qualen" gezeigt und Verletzungen aufgewiesen, die auf eine längere Fesselung und Folter hindeuten, darunter Schwellungen, Gewebeverlust an Händen und Füßen, Narben durch Luftgewehrkugeln und erhebliche Gesichtsverletzungen. Gegenüber den Beamten habe die Frau angegeben, sie sei über mehrere Monate festgehalten worden. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht. Ihr Alter wird in der Mitteilung nicht erwähnt.

Drei Frauen und zwei Männer

Während die Beamten dem Opfer halfen, wurden sie nach eigenen Angaben auf eine Gruppe von Personen im Haus aufmerksam, die versucht haben soll, zu fliehen. Die fünf Verdächtigen wurden festgenommen. Es handelt sich um die 51 Jahre alte Michelle Garcia, ihre Töchter Crystal Garcia (21) und Mache Carney (32), Carneys Ehemann Juan Pablo Castro (30) und den 21-jährigen Maynard Lefevers, einen Freund der Familie.

Ursprünglich soll auch das Opfer mit den Verdächtigen befreundet gewesen sein. Irgendwann habe die Gruppe jedoch beschlossen, "sie nicht mehr zu mögen" und sie als Gefangene zu halten, heißt es im "Austin American-Statesman" weiter. Das Opfer sei gezwungen worden, im Freien zu leben, und nach jedem Fluchtversuch geschlagen worden.

Den Ermittlern zufolge hat sie nur einen Teller Essen pro Tag bekommen. Michelle Garcia gab demnach an, sie habe die Mahlzeiten beschränkt, weil das Opfer "etwas mollig" geworden war. Laut Polizei war die Frau stark unterernährt.

Ohne Hose in der nächtlichen Kälte

In der Nacht, bevor sie gefunden wurde, sei ihr die Hose heruntergerutscht, berichtete das Opfer der Polizei. Daraufhin hätten die Verdächtigen sie bestraft, indem sie mit einer Luftdruckpistole auf sie schossen. Die Frau sei gefesselt worden und habe ohne Hose draußen übernachten müssen, bei einer Außentemperatur von unter 4 Grad Celsius.

Der Lokalzeitung zufolge hat der Verdächtige Castro in den Vernehmungen gesagt, das Opfer nach der Arbeit mit einer Waffe "im Garten gejagt" zu haben, weil er sie "verdammt hasst". In dem Haus lebten zudem drei Kinder. Eines davon, Castros vierjähriger Sohn, sagte den Ermittlern demnach, sein Vater habe auf die Frau geschossen, wenn sie böse gewesen sei. Seine Mutter habe oft dabei zugeschaut. Die Kinder wurden in die Obhut des Kinderschutzdienstes gegeben.

Laut Mitteilung haben mehrere der Verdächtigen zusammen in dem Haus gelebt, die genaue Konstellation ist aber noch unklar. Auch wie lange genau das Opfer festgehalten wurde, wird noch ermittelt. Die fünf Personen befinden sich im Gefängnis. Die Kaution wurde auf jeweils 305.000 US-Dollar festgelegt. Ihnen werden unter anderem schwere Entführung und schwere Körperverletzung vorgeworfen. Ab Mitte November müssen sie sich vor Gericht verantworten.

Quelle: ntv.de, mdi

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